Wie Traumata in der Kindheit die Muskelfunktion im Alter beeinflussen

In der neu publizierten Studie „Childhood adverse life events and skeletal muscle mitochondrial function[1] können die Forscher zeigen, wie unerwünschte Ereignisse in der Kindheit die Muskelfunktion im späteren Alter beeinträchtigen.

Anhand von Daten aus der Studie „Muskel, Mobilität und Altern“ wurden 879 Personen über 70 Jahren auf die ATP-Produktion in ihren Muskelzellen getestet. ATP ist die Energie, mit der Muskeln arbeiten. Sie wird von den Mitochondrien in jeder Zelle produziert. Mitochondrien können sozialen Stress spüren und reagieren auf zellulärer Ebene: Es ist bekannt, dass diese von Bakterien abstammenden Organellen ihre Funktion und Form ändern, wenn Zellen durch physische oder soziale Angriffe bedroht werden, was zu extrazellulärem ATP und reaktiven Sauerstoffspezies – sogenannten freien Radikalen – führt. Dies verringert die Arbeitsenergie der Zellen und fördert Entzündungen und Alterung des Gewebes. [2] [3]

Offensichtlich können solche Reaktionen in Muskelzellen und ihren Mitochondrien auch später im Leben durch Traumata in der Kindheit auf vorgeprägt werden: Je mehr traumatische Ereignisse in der Kindheit von Studienteilnehmern berichtet wurden, desto ausgeprägter war der Rückgang des zellulären ATP ihrer Muskeln – was weniger Kraft und schnellere Ermüdung bedeutet. Weitere mögliche Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Bildung, Body-Mass-Index, depressive Symptome, Rauchen oder körperliche Aktivität wurden mit berücksichtigt, was die Gesamtergebnisse jedoch nicht veränderte. In früheren Studien wurden ähnliche Resultate für Blutzellen festgestellt. [4] [5] [6]

Diese Erkenntnisse werfen ein Licht auf die Mechanismen der in META-Health bekannten biologischen Reaktionen und Prägungen nach sozialpsychologischen Traumata. Ungünstige Ereignisse in der Kindheit führen bei vielen Menschen zu Gefühlen der Unsicherheit und Hilflosigkeit, die eine hemmende Reaktion in ihren autonomen Nerven – eine Erstarrungs- oder Kollapsreaktion der Energielosigkeit – triggern kann. [7] [8] Diese unbewusste Überlebensstrategie und die Signale, welche sie auslösen, werden zu einem Standardmuster, das sich auf alle Ebenen der biologischen Funktion und Gesundheit auswirkt.

Weitere Implikationen dieser unbewussten Biologie sind kognitiver Natur: Unsere Erfahrungen prägen unsere Überzeugungen und Erwartungen, unser Selbstbild und unsere Werte. Unser psychologisches Profil wird so zu einem Prädiktor für gesundheitliche Herausforderungen in der Gegenwart und Zukunft.

Normalerweise fokussiert die Arbeit von META-Health-Praktikern hauptsächlich darauf, die kognitiven und emotionalen Aspekte von Gesundheit, Heilung und Krankheitsprävention zu behandeln. Das Verarbeiten, Neuverhandeln und Transformieren von Traumata und unseren Reaktionsmustern ist nach den neuen Erkenntnissen eine Voraussetzung für die Optimierung der Kraft, Mobilität und Belastbarkeit, die wir im Alter behalten wollen!




Referenzen:
[1] https://www.science.org/doi/full/10.1126/sciadv.adj6411
[2] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0028390822003926
[3] http://naviauxlab.ucsd.edu/wp-content/uploads/2018/10/NaviauxHealingCycle_2018_v2.pdf
[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29525040/
[5] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27530300/
[6] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33004627/
[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3108032
[8] http://naviauxlab.ucsd.edu/wp-content/uploads/2018/10/NaviauxHealingCycle_2018_v2.pdf

Bilder: Pixabay users Gerd Altmann, SkieTheAce

Archaische Biologie schließt eine Verständnislücke

CDR Heilzyklus erforscht

Die Cell Danger Response

Eine der Stärken von META-Health ist, dass wir undogmatisch sind. Wir erforschen und integrieren neue Konzepte, um den Boden für die Gesundheit auf allen Ebenen zu verstehen.

Dr. Hamer hat uns ein brillantes Verständnis der Reaktionen unseres Körpers auf Konflikte vermittelt – biologisch und metaphorisch. Sein Modell lässt jedoch Lücken in unseren Möglichkeiten, Menschen dabei zu helfen, ihre Reaktionen und Zustände zu verstehen – zum Beispiel chronische Krankheit und toxische Einflüsse.

In diesem Webinar berichte ich über faszinierende Forschungsergebnisse, die solche Lücken schließen können. Schauen wir uns die zelluläre und systemische Ebene auf populärwissenschaftliche Weise genau an:

01:03 META-Health Fallbeispiel
05:32 Der Heilzyklus nach Dr Hamer
14:40 Die Cell Danger Response – Archaische Verteidigung auf Zellebene
19:05 Die Rolle von Mitochondrien in der CDR
24:29 Erschwerte Heilung und chronische Erkrankung
29:51 Der Heilzyklus nach Prof Naviaux
43:09 Medikation und Salugene
50:19 Integration ins Salutogenesekonzept


Ängste und Panikattacken aus der META-Perspektive

Angst und Panikattacken aus der META-Perspektive

Michaela Thiede interviewte mich auf dem Klopfkongress 2020 – Angst und Panik überwinden:

Es ging um:

  • Salutogenese und Selbstregulation
  • Absicht und Ursprung von Angst
  • Prägung, Verstärkung und Lösung von Ängsten
  • Symptome als Hinweise auf den Ursprung
  • bio-logische Strategien und Grundlagen für Veränderung
  • Beispiel: Ursprung und Lösung von Sozialangst
  • Darstellung als Lösungsansatz
  • mehr Ressourcen durch Hirnhemisphärenbalance

Das ganze Paket mit allen 28 Experteninterviews und tollen Selbsthilfetechniken (auch übers Klopfen hinaus) kannst Du hier bestellen.


Bio-Hacks mit dem „Iceman“

Wim Hof, alias der Iceman, trotzt den Grenzen menschlicher Möglichkeiten.

Er erstieg den 5895m hohen Kilimandscharo und hatte dabei nur Shorts und Schuhe an.

Mit der gleichen Ausstattung lief er durch die Namib-Wüste, ohne zu trinken.

Im winterlich vereisten Fjord schwamm und tauchte er 66 Meter weit unter dem Eis.

Er saß für 2 Stunden in einem Behälter mit Eis, das er mit seiner Körpertemperatur aufwärmte.

Der Mann ist ein Monster. Oder?

Die Story, bio-logisch kommentiert

Wim Hof war Vater von 5 Kindern, die er immer aufheitern und inspirieren konnte. Seine Frau litt an Depressionen, was schließlich zum Selbstmord führte. Wim musste die Kinder allein aufziehen. Er war verzweifelt. Zu dieser Zeit entdeckte er in der gnadenlosen Natur eine Kraftquelle – er fühlte sich angezogen, sich der Kälte eines zugefrorenen Sees auszusetzen. 1

“Die Kälte ließ Stille in mir einkehren. Sie bringt dich in Verbindung mit dem tieferen Teil des Gehirns, mit dem Adrenalin, dem Reptilmodus… nicht zu denken, nur zu fühlen. Mir war gar nicht kalt, ich fühlte nur die Kraft – das ist Verbundenheit.” 2

Von Dr Hamers Konzept der biologischen Naturgesetze und der Verknüpfung von Hirn, Psyche und Organen lernen wir, dass in der Kleinhirn-Konstellation somatisches Fühlen und Leiden unterdrückt werden. Das bedeutet, dass wenn wir uns von allen Seiten attackiert fühlen und uns nicht schützen können, der körpereigene Schmerzstiller-Mechanismus aktiviert wird.

Was Wim fürs Überleben seiner Familie brauchte waren Fokus und das Gefühl von Unbesiegbarkeit – dafür lernte er, die Kraft des Althirns zu nutzen, indem er es bewusst durch unglaubliche Herausforderungen „konfliktaktiv“ machte.
Vielleicht hätte Dr Hamer ihn als den „ultimativen Alphamann“ und Anführer erkannt: nicht speziell an Idelogien interessiert als vielmehr an der rohen, wahren Natur der Dinge und wie er sie zum Nutzen der Gemeinschaft kontrollieren kann.
Er macht es vor und hilft damit Menschen in aller Welt, zu ihrer Kraft zu finden. Oder könnte da noch eine „postmortale Konstellation“ mitspielen, die denjenigen, der alles was zählt verloren hat, furchtlos macht durch ein Ziel, dass größer ist als er selbst?

Abseits von diesen Spekulationen ist Wim Hof ein liebe- und humorvoller Mensch, der gern scherzt und zur Gitarre singt.
Nach 25 Jahren, in denen er seine Methode für sich selbst erprobte und nutzte, befand er sie als solide und reif, wissenschaftlich geprüft zu werden. Sie besteht aus 3 Pfeilern:

  • Eine Atemübung, die dich mit Energie füllt
  • Herausforderungen wie das Erlebnis von Kälte, Atempausen, und Proben von Stärke und Balance
  • Mentales Training für Fokus und Durchhaltevermögen

Mit Hilfe dieser Techniken konnten Wim Hof und seine Trainees zeigen, dass sie Kontrolle über ihre Organreaktionen während einer Immunantwort erlangten: als sie sich ein Endotoxin injizieren ließen, das üblicherweise deutliche Symptome wie Fieber, Entzündung und Müdigkeit auslöst, blieben sie praktisch symptomfrei.3

Diese faszinierenden Belege sind auch für META-Health bedeutungsvoll: denn wir verstehen, dass die gleichen Symptome (und weitere) auch durch soziale Konflikte bedingt werden, wo sie häufig gerade in der Regenerationsphase nach dem Ansprechen und Lösen dieses Konfliktes auftreten. Während dieser Phase werden Erkenntnisse in Geist und Körper verarbeitet und integriert, was seine Zeit braucht und sein „Lehrgeld“ nimmt. Die Erfahrung zeigt, dass Schmerzen und Probleme in dieser Phase häufig zu weiteren Folgekonflikten und zu Entmutigung führen, was den Heilverlauf erschwert.

Um in Dankbarkeit und im Jetzt zu bleiben und damit Übersensibilisierung vorzubeugen, brauchen wir Vertrauen und Selbstvertrauen. Die werden mit der Wim Hof Methode (WHM) wirkungsvoll aufgebaut – so weit dass wir möglicherweise ganz ohne diese typischen Regenerationssymptome auskommen können!

Die WHM verspricht damit auch denjenigen massive Hoffnung und Erleichterung, die Angst haben, langdauernde Konflikte zu lösen, weil sie nach dem Hamerschen Konzept befürchten müssen, etwas später in der Heilkrise dramatische und schwer handhabbare Symptome wie zum Beispiel einen Herzinfarkt zu bekommen.

Wissenschaftlich: was geschieht da im Körper?

Diese Studie 4 wurde durchgeführt, um herauszufinden, welche Veränderungen in Hirn und Körper die WHM bewirkt:

  • Der FMRI-Scan von Wims Gehirn während seines Eisbades zeigt einen Abfall der Aktivität in Teilen der Insula. Für META-Health entsprechen diese Regionen den Revierbereichen der Herzkranzgefäße, des Kehlkopfes und der Bronchien, und den emotionalen Themen von Liebe, Macht und Konkurrenzangst, die hier „entschärft“ werden. Die konventionelle Wissenschaft sieht hier einen besonderen Zusammenhang mit Selbstreflektion, die sowohl den Fokus nach innen und nachhaltige Aufmerksamkeit während widrigen Erlebnissen (so wie Kälte) fördert. Das bedeutet Resilienz in konfliktiven Situationen

  • Zur gleichen Zeit wurde in der periaqueduktalen grauen Zone (PG) des Mittelhirns gesteigerte Aktivität festgestellt, was auf Schmerzregulierung (siehe die oben erwähnte “Kleinhirnkonstellation”) und, gemäß des Organbezuges, auf Aktivität von glatter Muskulatur, zum Beispiel in arteriellen Gefäßwänden und den Faszien der Atemhilfsmuskeln hindeutet.

  • Forcierte Einatmung, aber auch die Atemnot zu Ende der Atempause, tonisiert den Sympathicus (den mobilisierenden Zweig des vegetativen Nervensystems) und bewirkt Adrenalinausschüttung. Dies entspricht der aktiven Phase von Stressmanagement durch das Nebennierenmark, wobei dies bei Wim bewusst und ohne Konflikt abläuft. Dies tun und wahrnehmen zu können ist eine große Hilfe, um Angst- und Panikattacken umwerten zu können, indem positive Erregung von Hilflosigkeit differenziert wird.
  • In den Interkostalmuskeln werden große Mengen von Glukose verbrannt, was Hitze erzeugt, die in das Lungengewebe wandert und dort das zirkulierende Blut in den Lungenkapillaren erwärmt, was Lungen- und Herzfunktion unterstützt. Beidseitige Hirn- und Muskelaktivierung (hier durch Selbstwertkonflikte hinsichtlich des Atemraums und Schutz des Herzens) produziert Motivation und das Gefühl, unbesiegbar zu sein – Rebellion bis hin zur Megalomanie. In diesem Zusammenhang wurde auch die Freisetzung von Opioiden und Endocannabinoiden 5 beobachtet, vergleichbar mit dem “Runner’s high” unter übermäßiger Anstrengung.
  • Die Immunreaktion auf injizierte E. coli-Bakterien hin zeigte, dass Wim und seine Trainees weniger pro-inflammatorische Cytokine und mehr anti-inflammatorische Cytokine im Blut hatten als die Studienteilnehmer der Kontrollgruppe. Cytokine regulieren die Stärke unserer Abwehr- und Heilungssymptome während Stress- und Regenerationsphasen.
  • Während der Besteigung des Kilimandscharo kam es trotz der geringen Gewöhnungszeit nur zu sehr wenigen Fällen von Höhenkrankheit (Hypoxie). Offensichtlich entwickelt die Methode Fähigkeiten, die nützlich sind nicht nur für Bergsteiger, sondern die auch Konfliktaktivierung von Lungengeweben, wie es durch Erstickungs- oder Todesangst durch Luftmangel entsteht, verhindern helfen. 6

Auf geht`s!

Hier sind die Schritte der Wim-Hof-Atemübung, die dem “Tummo” im Yoga ähneln:
Achtung: das ist eine kraftvolle Erfahrung, die Deine Aufmerksamkeit haben soll und bei der Du Dich am Besten hinsetzt oder -legst. Mach das nie im Wasser!

  1. Poweratmung: Nimm ohne Unterbrechung 30 kraftvolle Atemzüge – leite die Luft in alle Körperteile und atme nur kurz den „Überschuss“ aus, also dabei nicht tief ausatmen. Diese „bewusste Hyperventilation” kann Symptome von Hypokapnie erzeugen, wie zum Beispiel Kribbelgefühl und leichten Schwindel. Genieß diese Erfahrung!
  2. Atempause: Atme danach voll aus und bleib ausgeatmet, so lange Du kannst. Leite die Energie zu allen Stellen, die sie brauchen und die Du heilen möchtest. Diese Phase kann evtl mehrere Minuten dauern!
  3. Ausgleich: Wenn Du wieder Atem holen musst – typischerweise nach einigen Kontraktionen des Zwerchfells – atme einmal tief ein und behalte die Luft für 10 Sekunden drinnen.
  4. Wiederhole die ganze Sequenz 1-3mal.
  5. Alternative: Während der Atempause kannst Du Liegestützen oder andere Proben machen, um Deine Stärke und Balance zu prüfen.

Begegne der Kälte!

Wenn Du Dich bewusst der Kälte aussetzt, stimuliert das den Vagusnerv und setzt Endocannabinoide frei. Beides macht Dich gelassener und unterstützt Deine Entspannungs- und Regenerationsfähigkeit. In Zusammenklang mit der Poweratmung bewirkt das, dass Du weniger „manisch“ und besser geerdet bist.

Nimm die Kälte nicht als Feind, sondern als Lehrer wahr! Geh schrittweise vor. Mach die Atemübung nie im Wasser!

  1. Wärm Dich nach Bedarf durch Atmen oder Körperübungen auf.
  2. Fokussiere auf eine innere Quelle der Wärme.
  3. Beginne mit mäßig kalten Duschen und lass sie kälter werden. Dusche erst die Extremitäten, dann hoch zu Bauch, Brust und Kopf.
  4. Dreh nach einer warmen Dusche immer den Hahn auf kalt!
  5. Dehne die Zeit der Kälteeinwirkung aus, bis Du mehrere Minuten erreichst.
  6. Versuch es mit “richtig kaltem Wasser” in einem Bergbach, einem Becken mit Eiswasser, oder im winterlichen See…

Bleib konsequent!

Du eröffnest Dir ganz neue Horizonte, wenn Du Dich mit diesen Erfahrungen herausforderst. Um daraus wirklich Nutzen zu ziehen, willst Du neue Gewohnheiten etablieren! Erinnere Dich an die SMARTen Meilensteine zum Erreichen Deiner Ziele? Hier sind sie:

Fazit

Die WHM ist eine biologische “Musterunterbrechung” und ein Mittel zum Überzeugen und Verwandeln. Die Atemübung ist keine Schulung Deiner Atmung in dem Sinn, dass Du sie ständig anwendest, um die Sauerstoffsättigung zu optimieren, sondern vielmehr ein bewusstes Umschalten auf den energetisierten Zustand, während Du entspannt und achtsam bleibst. Um die Resilienz zu steigern, ist es wesentlich, dass Du den Zugriff auf Deine Energieressourcen dafür nutzt, Dich aus Deiner Komfortzone herauszubewegen!

Die WHM mag nicht für jede/n jederzeit geeignet sein. Probier es aus – wenn sie Dich inspiriert, erforsche sie weiter! Menschen die an Asthma, COPD, Süchten, Depression, Arthritis, Fibromyalgie, Borreliose und mehr litten haben bezeugt, davon zu profitieren. (Bemerke, dass die aufgezählten Zustände allgemein mit dem „Sozialhirn“ verknüpft sind und somit Hintergründe in Konkurrenz- und Selbstwertkonfliktthemen haben!)

Falls Du Dich von den Übungen überfordert oder überwältigt fühlst, experimentiere mit Teilschritten davon. Und wenn Du merkst, das passt nicht zu Dir, auch prima! Die Methodologie von META-Health lässt Dich finden, was zu dieser Zeit besser für Dich ist.



Quellen:
[1] https://www.youtube.com/watch?v=R_fqcruPL30
[2] https://www.youtube.com/watch?v=H__Z_8RIPtA
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24799686
[4] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1053811918300673
[5] http://www.jlr.org/content/57/3/464.short
[6] https://www.youtube.com/watch?v=D6EPuUdIC1E

Bilder:
[1] Aad Villerius from OudBeijerland, Netherlands via Wikimedia Commons [CC BY-SA 2.0]
[2] [3] Brain pictures screenshots from the video https://www.youtube.com/watch?v=YficBlvPwWQ
[4] Pete Linforth via Pixabay [Pixabay license]
[5] photochur via Pixabay [Pixabay license]
[6] Kora Klapp

Familiengeheimnisse, Übergewicht und der Schlüssel zum Keller

Übergewicht: überraschende Korrelationen gefunden

In den 1980ern machte Dr. Vincent Felitti, der jetzige Direktor des California Institute of Preventive Medicine in San Diego, eine potenziell revolutionäre Beobachtung des Welleneffekts von sexuellem Missbrauch bei Kindern. Dies geschah, während er sich mit einem ganz anderen Gesundheitsproblem beschäftigte: nämlich schwer adipösen Menschen beim Abnehmen zu helfen.

„Ich erinnere mich an den Gedanken, ‚Oh mein Gott, das ist der zweite Fall von Inzest, der mir in den 23 Jahren meiner Praxis untergekommen ist.‘ Und so fragte ich dann routinemäßig nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit. Und es hat mich umgehauen.“

Felitti, ein Spezialist in Präventivmedizin, testete eine neue Behandlung mit Flüssigdiät an Patienten einer Kaiser Permanente Clinic, die auch gut zu helfen schien. Die schwer übergewichigen Patienten verloren innerhalb eines Jahres bis zu 300 Pfund. „Das war wirklich aussergewöhnlich,“ erinnert sich Felitti.

Aber als sie mit der Behandlung aufhörten, bekamen gerade solche Patienten, die die grössten Erfolge gehabt hatten, ihr Gewicht wieder – und zwar schneller als sie es verloren hatten. Felitti konnte nicht herausfinden warum. …

Zum Originalartikel (auf Englisch)

Dieser interessante und herzanrührende Artikel beschreibt eine Studie des Einflusses von Kindheitstraumen auf die Gesundheit im Erwachsenenalter. Es geht u a um Gewalt, Missachtung und sexuellen Missbrauch (im Artikel Adverse Childhood Experiences = schädliche Kindheitserlebnisse genannt). Wenn Sie die im Artikel präsentierten Fragen durchgehen, könnten Sie selbst ein Aha-Erlebnis haben…

Nach den Resultaten der Studie [1], hatten Erwachsene mit mindestens 4 Ja-Antworten ein doppelt so hohes Risiko für Herzerkrankungen, verglichen mit Personen die keine ACE-Treffer hatten. Frauen mit 5 oder mehr Ja-Antworten hatten ein mindestens 4fach erhöhtes Risiko für Depression wie die ohne ACE-Treffer.

Und das verblüfft uns nicht, die wir wissen, wie unser Gehirn und Körper in der Kindheit geformt und geprägt werden. Was die META-Gesundheit uns lehrt, ist das das was zum späteren Zeitpunkt eine „schlechte Gesundheit“ schafft, ursprünglich Bewältigungsstrategien für diese traumatische Erfahrung waren. Wenn es nicht gelingt, die emotionale und physische Energie zu entladen, die im Stressmoment gespeichert und „eingekapselt“ wurde, sondern wenn Widerstand und Verschleierung sie herunterdrücken, aber dennoch diese Strategie nie durch eine adäquate ersetzt wird – da sie uns quasi einprogrammiert wurde -, dann sammelt sich ein riesiger Berg von Energie in unserem Unterbewussten und im Körper an.

Die biologischen Programme, die dazu da sind, momentanen Stress und sogar Traumen zu überwinden, werden mit der Zeit zu sinnlosen und „negativen“ Reaktionsmustern, die einen schlechteren Gesundheitszustand begünstigen.

Beispiel: Diabetes

Bei Diabetes sind der Insulin- und Glukagonspiegel betroffen. Dahinter stehen biologische Strategien der Vermeidung von Kampf, eine Reaktion des Widerstandes. Thema sind oft Gefühle von Demütigung, Angst und Ekel, gerade wie beim Erleiden eines sexuellen Missbrauchs oder bei einem Konflikt zwischen Anziehung und Abgestoßensein.

Was der Körper dann veranlasst ist die Dämpfung der Hormone, die die Energieversorgung regulieren – mit der Absicht, diese Energie für den Moment des Kampfes oder der Flucht zurückzuhalten. Genau dieser Aktionsmoment kommt aber womöglich nicht. Nach einer Weile ist es, als hätte man für die Katastrophe gehamstert und den Keller vollgestopft, der Bombenangriff geschah aber nicht, und schließlich hat man den Schlüssel zum Keller verloren. Dieser wird nie geleert. Auf diese Weise kann man sich vorstellen, dass es zu Diabetes oder zu Adipositas kommt: zwei verschiedene Strategien für ein ähnliches Thema, wo man komplettes Unvermögen erlebt hatte.

In der META-Gesundheit können wir die Symptome zurückverfolgen bis dahin, wo und wann diese Reaktion einmal sinnvoll gewesen war, und dort die Energie entladen. Dann ist der Weg frei, eine neue und bessere, bewusste Strategie anzuwenden, die auf Ressourcen und positiven Lebenserfahrungen basiert.

Die META-Gesundheit gibt uns das Wissen und die Werkzeuge, um das Vergangene umprägen und das Gegenwärtige unterstützen zu können: das breite Spektrum ganzheitlicher Hilfe, um unser Leben mit Bedeutung und Selbstbestimmung zu erfüllen, was auf natürlichem Wege zu Gesundheit führt.


Quelle: [1] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9635069?dopt=Abstract

Bildquelle: Constantin Jurcut

CO2 – gegen die Todesangst!

CO2 hat heutzutage einen schlechten Ruf bekommen. Dabei sehen wir daran vorbei, dass dieses Gass lebenswichtige Funktionen hat – für jeden Organismus, die Ökosysteme und die ganze Erde. In diesem Artikel konzentriere ich mich auf den Menschen, eine verbreitete Stressantwort, und deren Verbindung zu typischen Krankheitsmustern, die die Wissenschaft bislang noch nicht ganz entschlüsseln konnte.

Jeder weiss, dass wir Sauerstoff einatmen, mit dessen Hilfe Glukose aus unserer Nahrung in die Energie umgewandelt wird, die wir für unsere Lebensfunktionen brauchen. Der mit der Luft eingeatmete Sauerstoff wird an das Hämoglobin der roten Blutkörperchen gebunden – diese ändern dabei ihre Farbe von bläulich zu hellrot. Dieser Gasaustausch geschieht in den Alveolen der Lungen, die wie kleine Trauben an den Enden des Bronchialbaums aussehen. Das sauerstoffreiche Blut wird dann durch die Arterien und Blutkapillaren in die Gewebe transportiert, wo die Mitochondrien – die „Kraftwerke“ der Zellen – ATP als Energiequelle für unsere Muskelarbeit herstellen.

Wie man sieht, sind die Alveolen im Stammhirn repräsentiert, und sind unglaublich anpassungsfähig in ihrer Funktionsweise: normalerweise ist nur ein kleiner Teil aktiv und blutdurchströmt. Während Belastungen wie Sport, Lachen oder hohem Fieber werden “Reservealveolen“ aktiviert, um ihre Funktion bedarfsgemäß zu erhöhen. 1

Dr Hamer fand heraus, dass der gleiche Mechanismus auch durch Erlebnisse der Todesangst ausgelöst wird. Wenn diese Panik und nachfolgenden Ängste nicht gelöst werden, können sich die Größe und Anzahl der Alveolen erhöhen, um damit zu helfen, den Organismus dem erhöhten Bedarf anzupassen. Bist du schon einmal lange genug unter Wasser gehalten worden, über deinen Wunsch zum Einatmen hinaus? Dann weisst du, wie sich diese Panik anfühlt, und warum “Waterboarding” so eine wirkungsvolle Form der Folter ist. 2

Du weisst, wie dramatisch das Gefühl ist, nach Luft schnappen zu müssen!

Gestresste Atmung

Nach Luft zu schnappen ist eine häufige Reaktion, auch in anderen Streßsituationen. Hyperventilation ist eine typische Antwort auf Gefühle wie Angst oder Wut – es wird angenommen, dass sie in 95% der Fälle psychische Ursachen hat. 3
Andererseits ist durch Studien belegt, dass das Atemzeitvolumen von Patienten mit vielen chronischen Krankheiten erhöht ist: so wie bei COPD, Herzkrankheit, Krebs, Asthma, Mukoviszidose und Diabetes. 4

Wenn der Grund nicht in der eingeatmeten Luftmenge liegt, wo dann?

Wir müssen weitere Faktoren untersuchen, die die Aufnahme, den Transport und die Abgabe von Sauerstoff ins Gewebe beeinflussen. Denk an eine reale Kampf-und-Flucht-Situation, also die logische Antwort der sympathischen Nerven auf Bedrohung: wenn wir hyperventilieren, wird unser Blut zeitweilig dicker, um Blutverlust durch Verletzungen vorzubeugen. Daher wird Hyperventilation sogar in der Therapie eingesetzt, z. B. um den Blutdruck im Schädel nach Hirnoperationen zu vermindern. 5. Nichtsdestotrotz ist die Belastung des Herzens größer, und verdicktes Blut kann nicht die Zellen erreichen, die durch die kleinsten Kapillaren versorgt werden!

Was uns die Biochemie verrät

Es gibt einen Weg, diesen Mechanismus zu lösen, und der basiert auf CO2. Die von uns, die eine Erste-Hilfe-Ausbildung genießen konnten, wissen schon: atme in eine Papiertüte, und das seltsame Kribbelgefühl und die Muskelkatalepsie, die bei der Schnellatmung auftreten, verschwinden. Wenn wir weniger Sauerstoff und mehr Kohlendioxid einatmen, werden wir wieder ruhig.
CO2 erweitert nämlich die Blutgefäße. Damit kommt wieder mehr Blut durch und mehr Sauerstoff erreicht die Zellen. Und es gibt noch eine weitere Komponente, die auf dem geheimnisvollen Bohr-Effekt beruht 6: weil CO2 macht, dass der Sauerstoff weniger fest am Hämoglobin der Blutzellen hängt, wird dessen Freisetzung im Gewebe erleichtert! Das wird in der Sauerstoff-Dissoziationskurve dargestellt 7

CO2 erleichtert es den Gewebszellen, Sauerstoff zu bekommen.

Zusammengefasst: Wenn eine verzweifelte Organreaktion durch ein Todesangst-Trauma in Gang gesetzt wird, kann das zu ungesundem Wachstum von Lungengewebe führen, da die biologische Anpassungsstrategie nur für kürzere Zeitdauer bestimmt ist. Später wird das Herz überbelastet und die Gewebsversorgung erschwert. Alveolare Hyperventilation erzeugt auch freie Radikale bzw. “oxidativen Stress”, übersäuert die Körperflüssigkeiten und hemmt das Regenerative (Immun-)System. 8, 9

Wenn die Alveolen nur wüssten, dass es einen Ausweg gibt!

Erfolgsfaktor Sauerstoff

Das ist der vielversprechende Titel des Buchs von Patrick McKeown 10, welches die Atemmethode erläutert, die von Doktor Konstantin Pawlowitsch Buteyko erforscht wurde.

Es handelt sich faktisch um ein Resilienztraining für die Alveolen: wenn wir nur durch die Nase atmen und das Zwerchfell mehr als die Rippen- und Schulterhebemuskeln benutzen, lernen wir sanftes und leichtes Atmen zur neuen Gewohnheit zu machen. Ausdauersportler machen zum Beispiel Höhentraining, um sich zu gewöhnen, auch mit weniger Sauerstoff hohe Leistung zu bringen, was ihnen im Wettkampf den Vorteil bringt. So können auch wir trainieren, etwas „Lufthunger“ zu tolerieren, und daher mit weniger Luftschnappen besser zu funktionieren: das bedeutet Qualität über Quantität!

Die Methode ist sehr einfach:

  • Beobachte wie du atmest, und wo du die größte Ausdehnung spürst.
  • Probiere, wie lange du den Atem nach dem Ausatmen anhalten kannst, bevor du den ersten Wunsch zum Einatmen hast (du kannst die Zeit nehmen und sie vor und nach dem Atemtraining vergleichen)
  • Atme nur durch die Nase ein, nie durch den Mund.
  • Versuche so sanft zu atmen, dass man es nicht sieht!
  • Übe es, den Atem anzuhalten während Du gehst oder sportliche Übungen machst, und vermeide es, danach nach Luft zu schnappen.

Erfolgsfaktor Sauerstoff

Das wird dir mit der Zeit immer leichter fallen. Diese Methode hat sich bei vielen Atemproblemen bewährt, z.B. verstopfte Nase, Asthma, COPD, und bei Zuständen, die mit ‚oxidativem Stress‘ zusammenhängen.
Zugleich stimuliert die Buteyko-Atmung den Vagusnerv und unterstützt Gelassenheit und Erholung. Ich finde sie eine gute Ergänzung zur Wim Hof-Methode, die bewusst den energetisierten Zustand des Sympathikus nutzt, und die auch Resilienzentwicklung erzielt!

Mit diesen Atemtechniken haben wir effiziente Werkzeuge, um unsere Arbeit an Ängsten und Traumen zu unterstützen, und damit glücklicher und gesünder zu werden!

Ein Fallbeispiel

Eine Frau, selbst sensitiv und schamanische Heilerin, litt seit ihrer Kindheit an Asthma und Verdauungsbeschwerden. Interessanterweise (für die META-Perspektive) war ihr damals eine milde Form von Autismus diagnostiziert worden, was für eine Konstellation von Themen des Revierärgers und der Sprachlosigkeit spricht. Obwohl sie schon ausgiebig an ihrer Wut gearbeitet hatte, die mit ihrer Stellung und Anerkennung in der Familie zusammenhängt, konnten immer noch Gefühlsausbrüche getriggert werden. Daneben waren ihre Atemwege sehr sensibel für jede Form von Staub, Trockenheit und Temperaturwechsel.

Als sie diese Atemtechnik erlernte und zur Anwendung brachte, als sie das nächste Mal die Wut überkam, fand sie die nötige Stärke und innere Ruhe, damit sich ihre Einstellung ändern konnte. Die Kombination von Befreiung der Gefühle, Einsicht und körperlicher Kontrolle war eine totale Erleichterung für sie, und gab ihr einen A-HA-Moment der Erkenntnis.
Wenn sie die Motivation hat, diese Erfahrung zur neuen Gewohnheit zu machen, wird sich nicht nur ihr Asthma verändern, sondern auch das ganze Immunsystem und das Mikrobiom in ihrem Darm, und damit werden sich die Verdauungsbeschwerden lösen.

Es ist erstaunlich, wie wir mit dem Verständnis, wie unsere Biologie arbeitet, bio-logische Signale bewusst nutzen können, um alt eingeprägte Erlebens- und Verhaltensmuster zu ändern!


Zur Vertiefung

Patrick McKeown: Erfolgsfaktor Sauerstoff

Erfolgsfaktor Sauerstoff

Von Patrick McKeown.Erhältlich als:

Patrick McKeown: Asthma einfach wegatmen

Asthma einfach wegatmen

Von Patrick McKeown. Erhältlich als:

Angst, Stress und Panik wegatmen

Angst, Stress und Panik wegatmen

Von Patrick McKeown. Erhältlich als:

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Quellen:
[1] https://flexikon.doccheck.com/en/Alveolus
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Waterboarding
[3] https://www.angst-panik-hilfe.de/hyperventilieren-hyperventilation.html
[4] https://www.normalbreathing.org/causes-of-hyperventilation/

[5] https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fneur.2017.00250/full

[6] http://www.pathwaymedicine.org/bohr-effect
[7] https://en.wikipedia.org/wiki/Oxygen%E2%80%93hemoglobin_dissociation_curve
[8] https://en.wikipedia.org/wiki/Oxidative_stress
[9] https://greek.doctor/pathophysiology-1/45-acute-and-chronic-alveolar-hyperventilation/
[10] https://oxygenadvantage.com/

Bilder:
Erich Westendarp via Pixabay [Pixabay license]
MHI
Wikipedia
ejaugsburg via Pixabay [Pixabay license]

Autismus und die Darm-Hirn-Immun-Achse

Eins der heissesten Gesundheitsthemen heute ist die Ausbreitung von ASD (Autism spectrum disorder), einem weitgefassten Formenkreis von neurologischen, sozialen und organischen Symptomen:

1. Großer Bedarf an Struktur und Ritual, oft repetitive Handlungen. Man muss zB Objekte genau hintereinander ausrichten, und wird sehr unruhig wenn Routinen nicht eingehalten werden. Dies lässt an Überlastung und inneres Chaos denken, dem man entkommen will.

2. Soziale Signale werden nicht erkannt, wie Lächeln, Zwinkern, aber auch Grenzen, die gesetzt werden. Typisch ist auch Vermeidung des Augenkontaktes. Augenkontakt mag also ein Auslöser für unangenehmes Gefühl sein.

3. Die Sprachfunktion kann gestört sein, von verspäteter Entwicklung bis hin zu Stummheit. Auch die Sprache ist hier soziale Funktion – Schreien ist i.a. unbehindert. Es gibt aber auch Autisten ohne jegliche Sprachstörung.

4. Das Gehör von Autisten ist oft überempfindlich: Lärm und Nebengeräusche können nicht hinreichend ausgefiltert werden, was zum generell erhöhten Stresslevel führt, aber auch zu Behinderung von Konzentration und von gerichteter Interaktion.

5. Zwangsverhalten wie Kopf-Stoßen und Handwedeln, sowie aggressives oder selbstaggressives Verhalten weisen auf Schmerz und Überforderung hin.

6. Introversion und Zurückgezogenheit: dies kann eine Folge der vorgenannten Faktoren sein, aber auch ein unabhängiges Persönlichkeitsmerkmal.

7. „Hochfunktionelle“ Autisten können ausserordentliche Erinnerungs- oder mathematische Talente haben (Savant), wie zB ein fotografisches Gedächtnis. Derek Paravicini spielt Klaviermusik rein aus dem Gedächtnis. Stephen Wiltshire malt ganze Städte nach einem kurzen Überblick. Vielen herausragenden Wissenschaftlern wie Albert Einstein, Sheldon Cooper, Vera Birkenbihl, Richard Borcherds, Jacob Barnett wird eine Funktionsweise aus dem autistischen Spektrum (Asperger) zugeordnet.

8. Epileptische Anfälle können vorkommen

9. Organisch sind Bauchschmerz und Verdauungsstörungen typisch, und es wird dabei eine verarmte Darmflora beobachtet. Ggf sind auch Kontrollfunktionen der Ausscheidung beeinträchtigt

10. Schmieren mit Fäkalien kommt vor

Die Intelligenz ist also nicht generell eingeschränkt, aber die soziale Wahrnehmung und Austauschfähigkeit sind daneben gestört oder werden niedrig priorisiert. Typisch ist der spontane Beginn der Symptomatik im Kindesalter, und es sind Fälle bekannt, wo diese nach Wochen auch wieder völlig verschwindet [1][2]. In den meisten pathologischen Fällen geschieht das jedoch nicht spontan.

Die bio-psychologischen Grundlagen

Dr Ryke Geerd Hamer beobachtete bei introvertierten, zurückgezogenen Patienten eine Konstellation von mehreren aktivierbaren Konfliktthemen im sozialen Bereich, die sich im Hirn durch markierte Punkte (Hamersche Herde) in Bereichen der Fissura Sylvii und um die Insula darstellen. Er nannte dieses Areal die „Revierbereiche“ der Großhirnrinde und schrieb diesen besondere Merkmale zu: Konstellationen hier verschieben den Einfluss der entsprechenden Stressoren von körperlichen Symptomen hin zu stark verändertem Erleben und Verhalten, also zu psychologischen Symptomen, zu denen auch depressive und manische Zustände gehören, die je nach Konfliktbelastung wechseln können („Waage“) [3][4].

Die hier relevante Konstellation bezieht sich auf Themen der Identität, Position und Verankerung in der Gruppe („Revierärger“, „Revierangst“), sowie auf Kommunikationsangst („Schreckangst, Sprachlosigkeit“). Der Moment des Zusammentreffens von mindestens 2 dieser Konfliktthemen löst introvertiertes, „autistisches“ Verhalten aus. Der Konfliktursprung ist jeweils ein traumatisches Ereignis, das unerwartet, dramatisch, isolierend und strategie- und ressourcenlos erlebt wurde. Das daraus resultierende Verhaltensmuster jedoch wird ein Teil der Persönlichkeit und braucht fürs Auslösen dann keine Traumen mehr.
In Hirnstudien von Autisten wird Zellproliferation (vermehrte Anzahl bei geringerer Größe der Nervenzellen) im limbischen System gefunden, welches mit der Bewertung und Verarbeitung starker Emotionen assoziiert ist. [5]

Auf der Organebene sind die „Hirnrelais“ für Autismus mit Organteilen im mittleren Verdauungstrakt (Magenschleimhaut, Leber- und Pankreas-Ausführungsgänge) sowie im Kehlkopf verknüpft, und es können entsprechende Symptome der Infektanfälligkeit sowie Verdauungsstörungen auftreten. In Zusammenhang mit Aggression ist auch die Mastdarmschleimhaut im Analbereich sowie die Schließmuskelfunktion anfällig [4].

Die oben beschriebenen Merkmale von diagnostiziertem Autismus stimmen hiermit auffällig überein. Aber eine introvertierte Haltung mit Tieftauchen in die „intellektuelle Verdauung“ von Herausforderungen macht einen noch nicht zum pathologischen Autisten. Hier muss man weitere Faktoren in Betracht ziehen, die das Programm eskalieren lassen:

  • Im Hirn von Tieren und Menschen mit der typischen Symptomatik konnte sowohl das Neurotoxin Aluminium [6] erhöht nachgewiesen werden [7], als auch Marker von chronischer Entzündung [8] [9]. Durch Injektion mit infektionsvortäuschenden Substanzen konnte in vorher gesunden Ratten Verhaltensveränderung hin zu „Autismus“ erzeugt werden [10].
  • Seit der berühmten und zu Unrecht verurteilten „MMR-Studie“ von Dr Andrew Wakefield [11] wurde immer wieder gefunden, dass autistische Kinder eine neuartige Entzündungsreaktion im Darmtrakt aufweisen, die zu Schmerzen, Mikrobiomveränderungen [12] und Verdauungsstörungen führt. [13][14] Aufgrund von verschiedenen Aufnahmen wird auch Parasitenbefall vermutet. [15]
  • Entzündungen werden durch Zytokine verstärkt: das sind Proteininformationen interzellulärer Kommunikation. Bei Autismus werden erhöhte pro-inflammatorische Zytokinspiegel gefunden. [16]

Entzündungen sind prinzipiell Heilreaktionen, jedoch weisen chronische Entzündungsherde auf wiederkehrende/andauernde Schädigung des betroffenen Gewebes hin.

Die Darm-Hirn-Immun-Achse

Der Darm ist mit einem eigenen autonomen Nervensystem ausgestattet, welches sensorischen Input durch Rezeptoren in ihrer Schleimhaut aufnimmt. Die Co-Evolution von Nervensystem und Mikrobiom wurde erst kürzlich nachgewiesen [17][18]. Damit verwoben ist das Immunsystem, die körpereigenen Leuko-, Lymphozyten und Phagen, die die innere Integrität des Körpers definieren und wahren, indem sie fremde Substanzen und Zellen erkennen, beurteilen und interagieren.

Darmflora und Immunsystem werden bei und kurz nach der Geburt geprägt [19] und können sich durch langwährende Veränderungen zB der Ernährungsgewohnheiten und des Lebensstils verändern. Ihre Balance ist sowohl empfindlich für Stress, bestimmt aber wiederum auch die Reaktion auf Stress [20]. Mediator dieser Darm-Hirn-Achse ist der Vagusnerv [21].

Stress führt auch zur erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand, dem s g Leaky Gut [22], bei dem Produkte der Darmbakterien im Blut gefunden werden [23][24]. Man kann diskutieren, ob es sich hier um eine Notfallfunktionsänderung im Sinne von „Ausführungsgängen“ handelt, aber es kann zu einer Reihe weiterer Symptome führen wie erhöhter Schleimabbau im Darm, Nahrungsmittelunverträglichkeit, Leberbelastung und Stoffwechselstörungen.

Speziell Zytokine – im Körper produzierte Signalproteine für die Zell-Interaktion -, die Entzündungsreaktionen einleiten und verstärken, sind im Gehirn von Autisten stark erhöht [16], was die Sensibilität im Darmtrakt erklärt. Wir erkennen also eine Kettenreaktion von Stress, Sensibilität, Funktionsänderung der Darmwand und Entgiftungs- sowie Reparaturmechanismen, die die sozialen und mentalen Eigenheiten von Autismus begleiten. Daraus ergeben sich Ansätze, den Betroffenen zu helfen oder gar das Muster aufzulösen.

Wie kann Autisten geholfen werden?

Bei der Darmgesundheit angefangen, zeigt sich, dass Befinden und Verhaltenssymptomatik von Darmreinigung und Aufbau eines gesunden Mikrobioms profitieren. Dazu gibt es Erfahrungen mit aktiviertem Natriumchlorit (NaClO2) [25][15], ggf der Meidung von Gluten- und kaseinhaltigen Produkten [23], und mit präbiotischer und probiotischer Kost [26][27].

Das endocannabinoide System spielt eine wichtige Rolle in der physiologischen Bewertung und Regulation der Hirn-Darm-Immunachse – das bedeutet, dass dies unser körpereigenes Resilienzsystem ist, was wir sowohl mit Bewegung, genügend Schlaf und Meditation pflegen, als auch durch Versorgung mit Bestandteilen der Cannabispflanze, die nervenschützende, stress- und zytokinregulierende, entzündungshemmende, verdauungsanregende und regenerierende Wirkungen hat. Sowohl soziale Autismussymptome als auch Darmwanddurchlässigkeit nahmen nach Gaben von Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabidiol (THC) ab. [28][29]

Auf diesem Weg wirkt auch Oxytocin, das „Empathie- und Sicherheitshormon“, auf das Verhalten, dessen Gabe im Versuch mit autistischen Kindern allgemein zu deutlichen Verbesserungen des Sozialverhaltens führte [30]. Oxytocin wird natürlich beim Flirten, Kuscheln und bei der Einleitung der Geburtswehen ausgeschüttet und reguliert Stress. (In 2 von 44 Fällen kam es während der Studie zu Episoden von Hyperaktivität oder von Aggression – aus dem Licht des „Waage“-Konzepts bei sozialen Konstellationen liesse sich dies erklären und weiter erforschen).
Noch effektiver wirkt Oxytocin in Gemeinschaft mit Serotonin, wobei das soziale Belohnungszentrum (Nucleus accumbens) im Hirn angesprochen wird [31].
Oxytocinausschüttung und Stressregulation gehören zum Einflussbereich des (ventralen) Vagus und zum SES (Social Engagement System, nach Stephen Porges‘ Polyvagaltheorie). Porges zeigte, dass Depression, Epilepsie und Zeichen von Autismus auf Stimulation des Vagus ansprechen. Er arbeitete heraus, dass Klangtherapie mit Frequenzen menschlicher Stimme einen günstigen Einfluss hat [32]
Direkt im Hirn von Autisten kann Behandlung mit transcranialer magnetischer Stimulation zu Therapieresultaten führen [33].

Die (Teil-)Erfolge auf all diesen Ebenen zeigt ihre Verknüpfung an, aber auch die Einzelfaktoren, die zur Eskalation eines Programms biologischer Exit-Strategie beitragen können.

Die META-Perspektive setzt das Puzzle zusammen


Es gibt keinen einheitlichen Autismus. Die introvertierte Persönlichkeit ist meist schon frühkindlich erworben, die Disposition womöglich familiär. Introversion ist eine Stress-Strategie, mit Herausforderungen im sozialen Umfeld fertig zu werden oder sie zu vermeiden. Nach Dr Hamer wird sie in 2 Bereichen der peri-insulären Großhirnrinde beider Hemisphären aktiviert, die dadurch in eine veränderte Arbeitsweise und Schwingung miteinander kommen. Die Aktivierung durch soziale Positions- und Zugehörigkeitskonflikte (wobei das endocannabinoide System offensichtlich geschwächt ist und die Produktion von Oxytocin gehemmt wird) geht mit Sensibilisierung im Magen- und Verdauungsbereich einher, evtl mit Schleimhautabbau und mit Veränderung der Verdauungssaftausschüttung. Dies scheint sich im Befund von „Leaky Gut“ zu spiegeln. Wenn diese Konflikte gegenstandslos werden, regeneriert sich schließlich auch die Verdauung.

Geschehen die ursächlichen Konflikttraumen in der Kinderzeit, kommt es zu mehr oder weniger auffälligem Entwicklungsstillstand/Regression auf der sozialen Ebene. Bei vielen Kleinkindern wurde spontane Regression kurz nach Immunisierung durch Impfen beobachtet [34][35]. Man kann spekulieren, ob es während der Situation umgeben von übermächtigen Fremden, oder durch das ohnmächtige Erleben der Impfverletzung selbst, zu solchen Konflikten kommt. Weiterhin wird vermutet, dass sich Substanzen und Adjuvantien aus dem Impfstoff in Geweben wie dem Hirn- und lymphatischen Gewebe sammeln [36][37]{38] und dort durch toxische Belastung die Konfliktsensibilität vergrößern. Durch das Impfen wird die Immunantwort angeregt, allerdings könnte es auch für Überreaktionen und Hypersensibilität mit verantwortlich sein [38], bei denen das endocannabinoide Resilienzsystem [39] verminderte Funktion zeigt.

Wenn die Neuroprotektion durch das Endocannabinoidsystem nicht gegeben ist, wird auch das SES ausser Kraft gesetzt, und es kommt zur Informationsüberforderung wie der Hypersensibilität für Geräusch: der gehörschützende Stapediusmuskel sowie der Trommelfellspanner werden von Anteilen des ventralen (sozialen) Vagus innerviert, der aber zugunsten der Erstarrungs- oder der Sympathikusreaktion gehemmt wird. Durch gezielte Klangtherapie und Vagusstimulierung, zB über Atemübungen wie der Buteyko-Methode [40][41], kann hier eine Umstimmung erzielt werden, die durch Cannabinoidergänzung weiter gefördert wird.

Die natürlichste Art, Kindern neue soziale und Selbsterfahrung zu eröffnen ist das Spiel unter Begleitung eines erfahrenen Facilitators wie es beim „Original Play – Playing by Heart“ ausgeübt wird [42][43]. Der Pionier O. Fred Donaldson und seine Schüler widmen sich u a auch Kindern mit Autismus und ADHD, und ermöglichen ihnen so die Auflösung des „Knotens im Gehirn“ durch erforschendes und erfülltes Spielen ohne Konkurrenzdruck. Dadurch gewinnen sie Sicherheit in Selbstausdruck und Selbstbestimmung innerhalb eines klaren Rahmens, was ihnen die Möglichkeit bietet, ihre hirngegebene Strategie im eigenen Tempo und Ausmaß zu revidieren.


Quellen:
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2772235/
[2] M. Zappella, “Autistic regression with and without EEG abnormalities followed by favourable outcome,” Brain and Development, vol. 32, no. 9, pp. 739–745, 2010
[3] http://www.neue-medizin.de/html/schizophrenie.html
[4] Dr mag R.G.Hamer Wiss. Tabelle der Germanischen Neuen Medizin Ausg.2006 S.96-103
[5] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4410529/
[6] http://pubs.rsc.org/en/content/articlepdf/2013/em/c3em00374d
[7] http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0946672X17308763
[8] http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ana.20315/abstract
[9] https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/1393597
[10] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0889159112002188
[11] http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(97)11096-0/abstract
[12] https://asunow.asu.edu/content/clues-about-autism-may-come-gut
[13] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5408485/
[14] https://news.nationalgeographic.com/news/2014/11/141114-autism-gut-brain-probiotic-research-biology-medicine-bacteria/
[15] https://andreaskalcker.com/en/pp-parasitical-protocol/
[16] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3554862/
[17] https://www.sciencedaily.com/releases/2017/09/170926105425.htm
[18] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4685587/
[19] http://www.nature.com/nrgastro/journal/v9/n10/full/nrgastro.2012.165.html
[20] http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1113/jphysiol.2004.063388/full
[21] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3179073/
[22] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4253991/
[23] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20683204
[24] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5129651/
[25] https://andreaskalcker.com/en/remissions/
[26] http://news.nationalgeographic.com/news/2014/11/141114-autism-gut-brain-probiotic-research-biology-medicine-bacteria/
[27] https://microbiomejournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40168-016-0225-7
[28] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4253991/
[29] http://drbogner.com/endocannabinoid-system-autism-cannabis-part-1/
[30] https://www.nature.com/articles/mp2015162
[31] https://www.autismspeaks.org/science/science-news/study-provides-new-clues-oxytocin-autism-connection
[32] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4117928/
[33] https://www.autismspeaks.org/blog/2016/03/25/transcranial-magnetic-stimulation-autism-evidence-benefit
[34] https://www.focusforhealth.org/can-cdc-easily-dismiss-stories-regression/
[35] https://www.autismspeaks.org/science/grants/vaccination-regression-study
[36] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4318414/
[37] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22235057
[38] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4615573/
[39] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17369778
[40] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25924910
[41] http://buteykoclinic.com/anxiety/
[42] http://www.turningonthelight.com/visionamanda.html
[43] http://www.originalplay.eu/what-is-quotoriginal-playquot,4

Bilder:
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IMMA (author Kora Klapp)
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