META-Health ist eine traumainformierte Praxis

Prof Bessel van der Kolk
Kürzlich habe ich an einem Seminar zum Thema Trauma mit Professor Bessel van der Kolk teilgenommen, der viele Jahrzehnte seines Lebens als klinischer Psychiater damit verbracht hat, die Auswirkungen unerwünschter emotionaler Ereignisse auf das Gehirn und den Körper von Kindern und Erwachsenen zu erforschen und zu behandeln. Ich finde, dass seine Arbeit das Verständnis von UDIN-Erfahrungen (unerwartet, dramatisch, isolierend, keine Strategie/Ressourcen) als Auslöser von Veränderungen im Hirn bestätigt, das META-Health von Dr. Ryke Geert Hamer übernommen hat. Auch Hamers Konzept von Konfliktkonstellationen, die Metaprogramme erzeugen, die unsere Persönlichkeit formen oder verändern, wird durch Bessels Vortrag veranschaulicht. Lass mich das erklären.

Festgehalten in der Erstarrung

Einer der ersten Punkte, die er anführte, war, dass sich typische Reaktionen auf im Krieg erlebte Traumata offenbar verändert haben. Veteranensoldaten aus dem Ersten Weltkrieg zeigten oft Trägheit, Bewegungseinschränkungen, erstarrte Gesichter und Unbeholfenheit. Wiederholtes Zittern wurde häufig beobachtet. Dies entspricht einem „Erstarrungszustand“ des autonomen Nervensystems, den der Körper abzuschütteln versucht, aber konditionierte Auslöser halten die Schleife aktiv.
Die in den Schützengräben versteckten Soldaten hatten fast zwangsläufig Konflikte durch verbotene und unterdrückte Bewegung, während sie Angriffe von Boden- und Luftstreitkräften erwarteten; und sie mussten ihre Ängste und Gefühle betäuben, um zu funktionieren – sowohl im Kampf als auch später im Leben, falls sie den Krieg überlebten. Damit ging aber auch der Verlust der Fähigkeit, Freude zu empfinden, einher.

Im Gehirn ist in diesen Fällen die Funktion des motorischen Kortex und des Kleinhirns verändert. Um diese Auswirkungen eines Traumas zu verhindern oder zu heilen, ist Bewegung unerlässlich – um sich physisch wieder fähig zum Laufen zu fühlen, eine gewisse Entscheidungsfreiheit und Selbstwirksamkeit zu spüren und sich wieder mit den Ressourcen beider Gehirnhälften zu verbinden!

Gestörte soziale Interaktion

Bessel erzählte, dass sich die typischen Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung im Laufe der Zeit verändert hätten, und veranschaulichte dies anhand einer Sequenz aus dem Film „Warriors“ über einen Veteranen nach dem Krieg in Afghanistan, der hat nach seiner Verhaltensweise offenbar den Fokus und den Sinn in seinem täglichen Leben verloren hat. Im Supermarkt beobachtet dieser Mann die Szene eines weinenden Kindes mit seiner schreienden Mutter. Er wird von dem emotionalen Konflikt der beiden um die Vorherrschaft angezogen, mischt sich dann ein und verängstigt das Kind, indem er es für sein unvernünftiges Verhalten zurechtweist. Die Mutter und die Umstehenden wenden sich gegen ihn, er wird angefeindet und ausgegrenzt.

Mitgefühl und der Codex für akzeptable soziale Interaktion, die im Gehirn mit dem anterioren cingulären und dem frontotemporalen präfrontalen Kortex verknüpft sind, werden durch das anhaltende Trauma des Erlebens und Einsatzes von Gewalt eindeutig beeinträchtigt. Dies kann zu Anfällen von Wut und Grausamkeit sowie zu Veränderungen im Belohnungssystem führen: anstatt ihre eigenen Empfindungen „nur“ zu betäuben, haben in diesem Fall die Traumatisierten gelernt, Freude an Gewalt oder Schmerz zu empfinden. Dies gilt insbesondere im Fall einer „moralischen Verletzung“. Um diesen Begriff zu erklären, wollen wir zunächst einen Blick auf unser „soziales Immunsystem“ werfen.

Zusammenhalt, Ab- und Ausgrenzung

Um uns gemeinsam mit anderen Menschen sicher und beschützt zu fühlen, haben wir eine Gesicht-Herz-Verbindung und erkennen soziale Signale, wie zum Beispiel ein Lächeln, das unseren Herzschlag beruhigt und uns ein gutes Gefühl gibt. Die Arbeit von Stephen Porges befasst sich eingehend mit dem ventralen Vagusnerv und seiner Rolle im „System des sozialen Engagements“, das allen Säugetieren zueigen ist. Dieses System lernt durch die Interaktion der Mutter mit ihrem Baby. Bereits Neugeborene spiegeln den Gesichtsausdruck des Gegenübers wider, und bauen so ihre Variationsbreite von Gefühlsausdrücken sowie die Wiedererkennung ihrer Bezugspersonen auf. Körperliche Berührung durch unsere Nahestehenden entspannt uns und lindert Schmerzen durch die Freisetzung von Oxytocin, dem Neurotransmitter der Zugehörigkeit.

Menschen mögen es, miteinander auszukommen, und in ihren Konflikten geht es normalerweise mehr um Rolle und Rang in der Gemeinschaft als um das tatsächliche Überleben. Beim „sozialen Immunsystem“ geht es darum zu wissen, wer zu unserer Gemeinschaft gehört und wer nicht, wem wir intuitiv vertrauen und wem nicht und wie viel Abstand wir für angemessen halten. Je weniger eine andere Person aussieht und sich verhält wie wir, desto mehr greift dieses System ein, indem es uns skeptisch macht und uns in unseren eigenen sicheren Stamm zurückzieht – so wie es das Kind und die Leute im Supermarkt in der Szene aus dem Film „Warriors“ tun.

Um Menschen dazu zu bringen, Kriege zu führen und sich gegenseitig zu töten, benutzt Propaganda dieses System, indem sie diese Unterschiede betont und bis hin zur Entmenschlichung des Feindes überzeichnet. Unsere Moral und Ethik bauen auf dem System des sozialen Engagements auf und sagen uns, dass wir mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede haben und dass andere Menschen im Grunde die gleichen Bedürfnisse und Rechte haben wie wir. Aber sind diese Feinde Menschen, von denen man sagt, dass sie „Babys abschlachten“?! Ekel ist ein Gefühl, das zum „sozialen Immunsystem“ gehört und uns von möglichen Bedrohungen unserer Gesundheit fernhält. Bei einer „moralischen Verletzung“ verstößt die verletzte Person gegen ihre eigenen moralischen Maßstäbe, indem sie beispielsweise erkennt, dass es sich tatsächlich um Menschen handelt, die sie getötet hat. Sie empfindet jetzt Ekel vor der Tat und für sich selbst… Um solche Verletzungen zu überleben, bildet sich in der Person eine „Trauma-Identität“ mit eigener Logik aus – und das gilt übrigens auch für ganze Gesellschaften und deren kulturelle Traumata! Diese Identität hält sie aber auch von der Heilung ab.

Ist Trauma überwindbar?

Ich muss dazu unmittelbar an Dr. Hamers Konzept der „Konstellationen“ denken, die unsere Persönlichkeit auf verschiedene Weise verändern und formen, um sie an Situationen anhaltender ungelöster Konflikte anzupassen. Die dabei entstehenden Veränderungen in unserem Gehirn und Verhalten sind sinnvoll und selbsterhaltend. Sie erschaffen unsere Überzeugungen, die zu unserer speziellen Wahrnehmungs- und Bewertungsweise stimmig sind. Kann Frieden jemals möglich sein, wenn die meisten von uns auf irgendeiner Ebene traumatisiert zu sein scheinen, sehr oft bereits in der Kindheit, wenn unsere sozialen Bindungen und die Fähigkeit zu vertrauen gestört wurden?

Übrigens bemerkte bereits Pierre Janet zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dass die mangelnde Integration traumatischer Erfahrungen die Entwicklung und Reifung unserer Persönlichkeit aufhalten kann:

Bei allen traumatisierten Menschen scheint die Entwicklung ihres Lebens gestoppt zu sein: Sie sind an ein unüberwindbares Hindernis gefesselt.

Dr. Hamer sagte dasselbe über die Auswirkungen „territorialer Konstellationen“ in jungen Jahren (dh verschiedener Konflikte über unseren Platz und unsere Rolle in der Gesellschaft, die beide Gehirnhälften betreffen). Wie oft erleben wir, dass Erwachsene sich nicht als die freien, mitfühlenden, rationalen und verantwortungsbewussten Wesen verhalten, die sie sein sollten?

Traumabewusste Praxis

Um zu heilen, muss eine traumatisierte Person andere Möglichkeiten wahrnehmen und ausprobieren. Wie kann das angesichts einer etablierten Trauma-Identität geschehen? Offensichtlich verdecken Medikamente zur Betäubung und Beruhigung nur die „eitrige Wunde“ in der Seele. Aber Bewegung, Spiegelung, Kunst, Klang und Berührung sind Möglichkeiten, die Gehirnregionen auf ähnliche Weise zu beeinflussen und zu stimulieren, wie sich das soziale Engagementsystem bei Kindern entwickelt.

Die Ziele und Schritte zur Traumabewältigung laut Bessel van der Kolk sind:

  1. Gemeinschaft (wieder) etablieren
  2. wirksame Aktion
  3. Umgang mit Affektregulation
  4. Zugang zum emotionalen Gehirn – Selbsterkenntnis
  5. Umgang mit Persönlichkeitsanteilen
  6. Traumatische Erinnerungen verarbeiten
  7. Neuronale Schaltkreise neu gestalten

Und das ist genau, wie META-Health Practitioner auf vielfältige Weise arbeiten.

Es gibt eine Reihe von Werkzeugen und Methoden, die nachweislich in diesem Prozess hilfreich sind. Daher besteht die Hoffnung, dass Traumaheilung sowohl für Einzelpersonen als auch für Gesellschaften durch die Zusammenarbeit von Therapeuten, traumainformierten Praktikern und Selbsthilfegruppen angestrebt werden kann:

  • Traumalösende Übungen : TRE® nutzt Muskeldehnungsreflexe, willkürliche Muskelkontraktionen durch schnelle Dehnungen und Zittern, um Anspannung und Stress abzubauen. Zittern ist ein natürlicher Weg, um aus dem Erstarrungsmodus herauszukommen, der eine typische Reaktion auf ein Trauma ist. Evidenz
  • Trauma-Klopfen “: Diese Methode funktioniert durch taktile Stimulation von Punkten hauptsächlich im Gesicht (sanftes Klopfen der Haut mit den Fingerspitzen). Die Gesichts-Herz-Verbindung über den ventralen Vagusnerv und ihre Auswirkungen auf soziale Signale und Co-Regulation bei Säugetieren wurden von Stephen Porges eingehend beschrieben. Forschung zum Thema Klopfen bei PTBS
  • EMDR : Indem wir die Augen wiederholt von einer Seite zur anderen bewegen, wie bei einer Hypnoseeinleitung, während wir gleichzeitig mit unseren Gefühlen oder dem Trauma in Kontakt bleiben, werden diese im Gehirn verarbeitet. Auch andere „Cross-Over“-Bewegungen, Ballspielen oder Tanzen wirken entsprechend, indem sie die Konnektivität zwischen den Gehirnhälften stimulieren. Evidenz
  • Klang und Rhythmus : So wie Singen oder Summen selbstberuhigende, harmonisierende Verhaltensweisen sind, hilft der Einsatz von Instrumenten wie Gong, Klangschale oder Trommeln dabei, auf Emotionen zuzugreifen und die Auswirkungen von Traumata zu verändern. Evidenz;
    Sieh dir das Webinar „Klang, Atmung und Heilung“ (englische Sprache) an und verschaffe dir selbst einen Eindruck
  • Yoga : Zu den Grundprinzipien, die neu erlernt werden müssen, gehören Wahlmöglichkeiten, Innenwahrnehmung, Selbstwirksamkeit und die Erfahrung des gegenwärtigen Augenblicks. Evidenz
  • Tierpflege : Menschen und Säugetiere teilen das gleiche soziale Engagementsystem. Wo wir das Vertrauen zu unseren Mitmenschen oder zu uns selbst verloren haben, kann der Kontakt zu Tieren die Lücke schließen und dabei helfen, die Bindungsfähigkeit wiederherzustellen und füreinander zu sorgen. Evidenz
  • Theaterspielen : Durch das Ausprobieren verschiedener Rollen, deren Verhalten und Emotionen entsteht eine neue Erfahrung, die wir erkunden können, ohne für die Rolle, die wir spielen, beurteilt zu werden. Beispiele
  • Die Geschichte verändern : Wir wissen, dass unser Geist die Geschichte passend zu unseren Eindrücken und Emotionen erschafft und dass sich sogar unsere Erinnerungen mit der Zeit verändern. Wie beim Theaterspielen kann es uns Seelenfrieden geben, unsere Geschichte mit Ressourcen zu ergänzen, um ein glücklicheres Ende zu erreichen und für die Zukunft zu lernen. Die Heilung der Erinnerung kann erleichtert werden, indem die Neuverhandlung des Traumas mit anderen zuvor genannten Techniken kombiniert wird, wie z. B. Hypnose, Matrix-Reimprinting, Arbeit mit dem Inneren Kind oder Wingwave-Coaching. Studie, Review
  • Unterstützung durch psychedelische Drogen : Der therapeutische Einsatz von MDMA (Extasy) hat sich als sehr wirksam erwiesen, indem er ein Gefühl von Empathie, Euphorie und reduzierte Angstreaktionen hervorruft und dabei hilft, das Selbstmitgefühl wiederherzustellen und Zugang zu einer Meta-Sicht des Traumas zu erhalten. Evidenz

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Bilder:
Bessel van der Kolk
WW1 Trenches Scene by Gordon Griffiths, CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons
John Hains via Pixabay
Ortal Pelleg

Kommunikative Selbstheilung mit NLP

Im folgenden Video haben wir die wichtigsten Prinzipien des natürlichen Coaching mit NLP angewandt und erläutert. NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) sind Techniken der Kommunikation und der therapeutischen Intervention, die auf neurowissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.

Die menschliche Wahrnehmung und daraus abgeleitet, menschliche Weltbilder, sind nicht gleich einer objektiven Realität, sondern unterliegen individuellen Verzerrungen, Weglassungen und Generalisierungen. Das ist vergleichbar einer Landkarte, die, richtig gelesen, Informationen über die Wirklichkeit gibt, aber eben nur in einer abbildhaften, symbolischen Art und Weise die Informationen, die der Ersteller für relevant erachtet hat. Zudem verändert sich diese Karte, indem wir täglich dazulernen, umpriorisieren und neue Relationen aufbauen. Denn wir sind vernetzte Systeme innerhalb vernetzter Systeme! Genau darauf baut NLP als ganzheitlicher Anatz auf.

Das bedeutet, unser Gehirn und Nervensystem als Steuerungseinheit unseres Organismus und Verhaltens bildet sich, obwohl vorgeprägt, ständig um: neue Verknüpfungen entstehen, neue Wege werden gebahnt. Das geschieht durch Stimuli, die vor allem emotional eindrucksvoll sind, und die Sinneseindrücke verschiedenster Art mit Gefühlen und Ideen zusammenordnen und ihnen passende Reaktionen zuweisen. Hier meine ich Reaktionen innerhalb des eigenen Systems wie zB des Vegetativum, das Organaktivitäten steuert, genauso wie die Interaktion mit anderen Systemen, also unser Verhalten im sozialen Kontext und innerhalb des Ökosystems.

Natürliches Coaching
mit NLP arbeitet mit allen Sinnen einschließlich des „felt sense“ des eigenen Körpers, mit individuellen Symbolen und Bedeutungen, für bewussten und unbewussten Erkenntnisgewinn sowie für den verlässlichen Zugang zu eigenen Ressourcen. Einsetzbar ist es sowohl für Entscheidungsfindung, Problemlösung und Persönlichkeitsentwicklung, als auch in der Verarbeitung von körperlichen Symptomen und biologischen Konflikten im Rahmen der Selbstheilung!


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Das Wunder der Haut

das Zwiebelschalenprinzip

Das Zwiebelschalenprinzip ist Dir sicher ein Begriff.

das ZwiebelschalenprinzipHeute ist wieder so ein Tag gewesen, wo es von grossem Nutzen war, schichtweise Häute an- und ablegen zu können: die Sonne wärmt wenn sie scheint, aber der kalte Wind macht frösteln – die Haut zieht sich zusammen. Dann wieder, beim Spalten der letzten Kloben auf dem Holzplatz, will man alles von sich werfen, da der Schweisspegel steigt. Kaffeepause draussen? Ja gerne, aber her mit der Jacke! Am Abend wirds noch eine Schicht mehr und die Mütze kommt noch mal zu Ehren – im Juni!

Gut dass man all diese Pellen hat, winddicht, wasserdicht, atmungsaktiv, die Zwiebel macht es vor, wie man sich schützt. Was schützt?

Die nackte Haut! Die meisten klimatischen Verhältnisse auf der Erde sind nur sehr eingeschränkt für ein Leben in vollkommener Nacktheit geeignet. Wärme- und Flüssigkeitshaushalt wollen balanciert werden, Strahlung gemildert oder reflektiert. Unbehagen zeigt uns an, wann wir persönliche Grenzen erreichen, ab wo wir zusätzliche Distanz von dem benötigen, was wir als Bedrohung unserer Integrität empfinden. Sind wir nackt, lecken wir Informationen und Energie. Sind angreifbar.
Kein erstrebenswerter Zustand?

Schutzbedürfnis vs Freiheitsdrang

Im Sommer, am Strand ist das anders – oder auch im Winter, in südlichen Urlaubsgefilden 😉 Gerade Nordeuropäer sind so ausgehungert nach Sonne und Wärme, dass sie körperliche Signale komplett nonchalieren bis zu Verbrennungen – da muss etwas noch Wichtigeres dahinter sein! Die Sehnsucht nach Einfach-Ich-Sein, nach Freiheit, Beweglichkeit und Nacktheit… und Berührung!

Natürlich gilt das nur im sicheren Umfeld des Strandes oder des eigenen Balkons.

Also, es geht hier um unsere Kontaktfläche zur Umwelt, die einen geregelten, gesunden Austausch ermöglicht.
integrierte Sensoren scannen die Umgebung und den „An-greifer“ ab, um Freund oder Feind zu identifizieren, und Schleusenmechanismen werden durch diese Einordnung in Gang gesetzt oder gedrosselt.
Licht, Luft und Nahrung werden aufgenommen, Schlackestoffe ausgeschieden, ein Teil des Flüssigkeitshaushalts wird über die Haut gesteuert.

Im Alarmzustand „macht die Haut dicht“
, um die Integrität des Organismus zu wahren. Das System ist für kurzzeitige Abwehr von Bedrohungen physikalischer, chemischer oder thermischer Natur ausgelegt:
Je länger ein Alarmzustand des Schutzbedürfnisses anhält, desto weniger Austausch wird zugelassen: Zu- und Abtransport laufen auf kontrollierter Sparflamme. Daraus resultiert eine Notlage des Hungers und zugleich des Drucks eigener Abfallstoffe, die nicht zureichend ausgeschieden werden und somit das System langsam von innen vergiften. Also: erhöhter innerer Schutzzustand aufgrund von erwarteter Gefahr ist kurzfristig eine Notwendigkeit, langfristig aber problematisch!

Wie wird denn „Entwarnung“ gegeben?

Prinzipiell in dem Moment, wo man der Belastung nicht mehr ausgesetzt ist!

So wie es mir hier geht:

Eine wahre Geschichte 😉

nackte HautIch liege im warmen weissen Sand
einer paradiesischen Insel
umgeben von türkisblauem Meer,

ich liege dort mit leicht geschlossenen Augen
und tagträume wohlig von warmen Welten

in einer anderen Zeit, wo farbige Wellen
des Bewusstseins mich umgeben und durchdringen…

die Sonne macht sanfte Schweissperlen
auf meiner nackten Haut, die von einem kaum spürbaren
warmen Hauch getrocknet werden…

ich habe das Gefühl mich auszudehnen,
auseinander zu fliessen und
den ganzen Strand zu bedecken…

nehme die Energie der Erde von unten auf und bade Körper und Seele im Licht der Sonne!

Ein Lächeln spielt auf meinem Gesicht,

ich geniesse dieses Paradies in vollen Zügen,
bin da wo ich bin, weit, und eins mit dem was ich bedecke und was mich bedeckt…

ein stetiger ruhiger Rhythmus, der Klang der Erde in mir…

unendliches Wohlgefühl…

AAARRG!!!
Was ist das – ein kaltes, nasses Etwas auf meinem Bauch
iiIIIEEE !!!

– und ich werde zum Ball, Hände drauf, Augen auf,

– und sehe die lachenden Augen meines lieben, heimtückischen Partners, fühle nun seine warmen Hände das Aloe-Gel auf meiner Haut verteilen:
„Schatz, ich passe doch auf, dass Du keinen Sonnenbrand kriegst,
Du weisst, dass man in der Sonne nicht einschläft…!“

Ppffffff.

Die Augen schliessen sich, die Wärme spült wieder über mich, während er mich weiter einreiben darf, mmmmhhhhmmm…. mein Paradies ist noch da, und es hat einen weiteren Paradiesvogel! :-)

Dieses kleine Gedankenspiel illustriert den Prozess.

In der Komfortzone ist die Haut weich, die Poren geöffnet für viel Austausch mit der Umwelt, die als harmonisch und wohltuend empfunden wird.

Eine, eventuell sogar unerwartet wahrgenommene spontane Veränderung dieser Komfortzone, wie hier der kalte Tropfen auf empfindlicher Bauchhaut, ruft augenblicklich die Reaktion des „Verkleinerns der Angriffsfläche“ hervor, durch zusammenziehendes „Verdicken“ des Gewebes mit Hilfe aufgestellter Haare und der darunterliegenden Muskulatur, zusammen mit dem Umschalten des vegetativen Modus auf waches Fokussieren auf den Feind!

Dieser wird identifiziert, in einen Bezugsrahmen gesetzt, und in unserem Beispiel war der ganze Angriff dann schon vorbei, der Moment der Kälte wurde von angenehmem Kontaktempfinden abgelöst. Ohne weitere Abwehr geht die Haut wieder in ihren offenen weichen Austauschzustand über.

Entwarnung,aber…

Was wäre passiert, wenn…
– der kalte nasse Tropfen der Beginn eines Regengusses, begleitet von Windböen, gewesen wäre?

oder wenn
– mein Partner bemerkt hätte „Du bist schon ganz verbrannt, das müssen wir grossflächig kühlen!“

oder wenn
– ein paar fremde Typen mit provozierendem Grinsen im Gesicht ihre eiskalte Colaflasche an meinen Bauch gehalten hätten?

Stell Dir mal die unterschiedlichen Verläufe vor. Und überlege auch, warum das jeweils so wäre. Was könnten die jeweiligen Szenarios für meine zukünftigen Reaktionen bedeuten?

Also, das biologische Signal fürs Ende des Alarmzustandes ist, die Gefahr hört physisch auf, man ist in Sicherheit. In meinem ersten Beispiel ist das empfundene Unbehagen und die physische Reaktion sinnvoll, um mit den neuen Verhältnissen solange klarzukommen, bis geeigneten Möglichkeiten der Veränderung und des Schutzes gefunden sind. Wie bessere Kleidung, ein Unterschlupf, eine andere Wärmequelle.

Der Mensch ist fähig, solche Signale zu „tweaken“

Schätzen wir aufgrund einer Referenzvorstellung die Gefahr als irrelevant ein, können wir die biologischen Reaktionen eingrenzen bis hin zum Verschwinden, wie in meinem zweiten Beispiel. Nach diesem Prinzip funktionieren Kunststücke wie das unbeschadete Feuerlaufen! Und es kann genutzt werden, um z.B. die Angst vorm Zahnarzt zu überwinden, denn eine kleinere, zeitlich eingegrenzte unangenehme Massnahme wird helfen, eine grössere, wichtigere Gefahr abzuwenden.

Eine physisch beendete Gefahr kann natürlich auch durch Vorstellungen und Ängste verlängert werden. Ängste, die einen warnen sollen, die Bedrohung zu erkennen, die einem schon einmal geschadet hat. Oder jemand anderem geschadet hat, der seine berechtigte Furcht dann an uns weitergab. So wie ich mich nicht mehr am Strand in meine Traumwelt fallen lassen könnte, wenn dubiose Typen mit Colaflaschen dort anzutreffen sein könnten 😉

Diese Lernprozesse beeinflussen forthin die Reaktionen unseres ganzen Organismus. Wir werden „sensibel“ oder „unempfindlich“. Oft sind uns die Ursachen längst nicht mehr bewusst.
Eine Form von erworbener Sensibilität, die sich verselbständigt hat und nun unnötiges Leiden verursachen kann, sind allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten. Ein Tier wäre ihnen ausgesetzt, da es die darin liegende Warnung beachten soll: die Situation, die es in Kontakt mit jenen Substanzen gebracht hat, war lebensbedrohlich! Und daher sind, nach der Logik der Erinnerungen, diese Substanzen zu meiden.

Wir Menschen sind solchen biologischen Warnfunktionen ausgesetzt, so lange wir keine sinnvollere Strategie oder Betrachtungsweise entwickelt haben. Denn das können wir, wenn wir die Referenzerfahrung dazu identifiziert haben, ganz so wie ich keinen roten, colaflaschenrunden Ring auf dem Bauch mehr bekam, seit ich… *hier bitte Deinen Vorschlag einfügen!* 😀


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Bilder:
[1] Zsuzsanna Kilian via SXC
[2] Thorsten Krüger

Bewusst unbewusst

Eine Lernstrategie mit Effekt

Ein Netzwerk von Neuronen - Basis des unbewußten Lernens mit Hilfe von SubliminalsSogenannte Subliminals sind Botschaften, die eingebettet in bewusst Erlebtes, unterbewusst aufgenommen und verarbeitet werden. Das funktioniert durch die viel grössere, genauere und schneller verfügbare Aufnahmekapazität der unbewussten Teile unseres Gehirns. Wir brauchen das für überlebenswichtige Reflexe. Ohne grosses Nachdenken gelingt es uns, Botschaftsfragmente aufzuschnappen und zu vervollständigen, so dass diese interpretiert werden und weitere Reaktionen einleiten können. Der Mama-Rapport gehört dazu, wie der Augenschliessreflex bei Reizung und das Erfühlen der Stimmung in einem Raum.

Diese Aufnahmefähigkeit kann bewusst genutzt werden, um unsere Körperfunktionen, unsere Entscheidungen und Einstellungen zu beeinflussen. Das klingt so verheissend wie beunruhigend…, denn es bedeutet, dass so Lernvorgänge, Leistungsfähigkeit und Heilungsprozesse optimiert werden können. Es bedeutet auch, dass mit den Möglichkeiten der heutigen Technik und der global präsenten Medien uns Botschaften „eingeimpft“ werden können, über die wir keine bewusste Kontrolle haben. Und diese Manipulation mögen wir nicht.
Schauen wir uns doch mal an, was unsere Einstellungen prägt:

Wie vernünftig ist Dein Weltbild?

Da ist unsere Vernunft, unser Dissoziations- und Reflektionsvermögen, welches mit Hilfe von Logik aus Erfahrungen und Beobachtungen ein gerichtetes Verhalten zum Ziel hin oder vom Nicht-Ziel weg produzieren soll. Die ist prinzipiell allen Menschen zu eigen. Die Logik des Verhaltens nutzt Referenzerfahrungen und leitet daher eine Tendenz für ähnliche Erfahrungen unter ähnlichen Bedingungen in der Zukunft ab. Die Handicaps mit der Vernunft zeigen sich in der Praxis: da unsere Welt kein geschlossenes System ist, kann nur begrenzt mit wiederholbaren gleichen Bedingungen gerechnet werden, je komplexer die Szenerie ist. Und wie vernünftig haben wir unsere Welt geschaffen, wenn wir auf die heutigen Probleme der menschlichen Gesellschaft schauen?

Da sind Sympathie und Antipathie. Auch sie gründen sich auf Referenzerfahrungen – und manchmal auf unhinterfragtes Übernehmen von Werten. Unbewusstes Lernen und Verknüpfen.

Und da sind unsere Gedanken. Viele von ihnen sind uns bekannt, wir haben gleiche und ähnliche Gedanken jeden Tag, denn sie machen einen Teil der Identifikation mit uns selbst aus. In Zuständen der Schizophrenie ist dies verändert, doch auch hier werden verschiedene Persönlichkeiten anhand der Gedankenmuster wiedererkannt. Was prägt denn unser Denken?

Wir möchten Wahrgenommenes in unser Weltbild einordnen, und haben individuellen Bedarf an neuen Stimuli, um unseren Horizont zu erweitern. Ein einmal geprägtes Weltbild ist äusserst schwer durch Argumente allein zu verändern, was wohl jeder schon mal mit einem „verbohrten“ Gesprächspartner erlebt hat. Das wahrhaft offene, forschende Denken überfordert unser Bedürfnis nach Sicherheit, Überschaubarkeit und Kontrolle.

„Das Genie liegt dicht neben dem Wahnsinn“, in diesem Spruch spiegelt sich die Erfahrung des Übergleitens von Entdeckern und Erfindern in Welten, wohin die Gemeinschaft nicht folgen kann oder will. Und der Mensch ist biologisch ein Gemeinschaftswesen.
Unsere Einstellungen sind grösstenteils geprägt durch die Funktionsweise unseres Umfeldes, durch unbewusstes Lernen.

Kann man Denkstrukturen bewusst umprogrammieren?

Eigene Aha!-Erlebnisse können Umstellung erfolgen lassen, wenn man sich praktisch mit anderen Ergebnissen als dem Erwarteten konfrontiert sieht. Auch eine Änderung des Umfeldes kann unsere Einstellungen und Funktionsweisen beeinflussen: darauf beruht die Wirksamkeit von Urlaub oder Kuren.

Zum Integrieren von neuen Einstellungen oder Denkweisen braucht unser System ungefähr 3 Wochen, während derer wir diesen Denkweisen ausgesetzt sind und sie sukzessive selbst praktizieren.

Unser Weltbild und unsere persönlichen Einstellungen sind von ausschlaggebender Bedeutung für unseren Erfolg im Leben, mehr als unser Erbgut, mehr als unsere Ausgangsumstände.

Stell Dir vor, Du könntest Dein Weltbild bewusst formen und Deine Denkweise für den persönlichen Erfolg optimieren!
Dazu kannst Du Dich sich der seit langem bekannten Techniken des unbewussten Lernens selbstbestimmt bedienen. Den über Massenmedien täglich ausgesandten Botschaften Deine eigenen Antworten entgegensetzen, die für Dich und Deine Gemeinschaft sinnvoll sind und die Deine Wirklichkeit werden sollen!

Dafür bieten sich Subliminals an. Bewusst gewählte Affirmationen, die Deine angestrebte Denk- und Wahrnehmungsweise ausdrücken, können fast unhörbar unter eine Musik- oder Naturgeräuschekulisse gemischt werden, die Du während des Tages oder beim Einschlafen anhörst. Es ist keine Meditation, keine Trance dafür notwendig, dass Dein unbewusstes Gehirn die Botschaften aufschnappt und verarbeitet, und zwar am „kleinen Mann im Ohr“ vorbei, der sie sonst so gerne mit seiner erlernten Kritik abschmettert. Das ist die Kraft von Subliminals – warum solltest Du darauf verzichten, etwas in Deinem eigenen Sinn anzuwenden, dem Du ansonsten täglich in den Medien ausgesetzt bist, wenn Du zum Kaufen oder Wählen oder Fürchten gebracht werden sollst?

Ich benutze meinen mp3-Spieler mit Affirmationsdateien gerne abends vor dem Einschlafen, das ist ein natürlicher Übergangszustand zum entspannten „Sich-treiben-lassen“, wo man besonders aufnahmebereit ist. Anstatt Probleme mit ins Bett zu nehmen, programmiere ich mich lieber auf deren Lösung – und auf erholsamen und erfrischenden Schlaf.

Auch Entmüdungspausen am Tag sind mir wichtig, da sie anhaltende Produktivität und Kreativität garantieren: so nutze ich gern zwischendurch eine kürzere Folge von Yoga-Positionen, einen Spaziergang an der frischen Luft, oder eine Affirmationsdatei in Zusammenhang mit den belebenden Lichtreflexen sonnendurchfluteter Ozeanwellen. Das Gefühl von Gelassenheit und Lebensfreude stellt sich zuverlässig ein.

Probier es doch mal aus! Hier ist ein 12-minütiges Video, das mit nur leicht hörbaren Affirmationen zu Entspannung und Stressabbau unterlegt ist:


Ein Originalartikel vom Blog META-Evolution – jetzt bei PermaHealth