Limbische Sprache und die Kraft der Vorstellung

„Das mit meinen Händen ist komisch. Schau – was kann das sein?“

Der Klient zeigte mir seine trockenen Handflächen. Die Haut war an den Rändern des Handrückens und der Finger schuppig.

„Wie sehen sie für Dich aus?“

„Na ja, wie die Hände eines Fischers!“, war seine Antwort.

„Die Hände eines Fischers?“

„Ja, das ist mir eingefallen. Rote, raue Hände.“ Er war es gewohnt, weiche Hände zu haben und über eine Tastatur zu tanzen.

„Was ist das für ein glitschiger Fisch, den man greifen musste oder der einem aus der Hand gerutscht ist, bevor das so geworden ist?“ Das war ein Schuss aus der Hüfte. Ich benutzte dasselbe Bild, um ein Szenario vorzuschlagen, das Sinn ergeben würde, da ich wusste, dass es einen Auslöser für die Hautveränderung gegeben haben musste, der mit Kontakt oder Kontaktverlust zu tun hatte.

„Oh! Das ist eine Situation, über die ich die Kontrolle verliere! Eigentlich begann es, glaube ich, nachdem ich einen Anruf von einem Kollegen bekam, der mich über eine Änderung bei einem Projekt informierte, an dem ich beteiligt bin. Und ich habe das Gefühl, ich kann nichts dagegen tun. Ich hasse es, die Kontrolle zu verlieren. Ich habe versucht, herauszufinden, wie ich ihnen helfen kann, das Schiff zu steuern und wieder auf Kurs zu bringen. Aber da ich nicht da bin …“

„Warum ist es für Dich so wichtig, die Situation im Griff zu haben?“

„Nun, eigentlich ist es so – dieses Projekt war wie ein Anker für mich. Es macht Spaß, wenn ich da bin, und mein Beitrag war wertvoll. So eine Symbiose. Aber jetzt ändern sich die Dinge. Ich habe einen anderen Anker, andere Projekte, die mich rufen. Ich kann einfach nicht so leicht loslassen …“

„Es scheint, Du kannst Dich nicht auf beides gleichzeitig konzentrieren, oder? Du möchtest also eigentlich eine Entscheidung treffen, wo Du Deine Energie einsetzt und was Deinen Händen beim Festhalten und Steuern gut tut? Spüre einfach, welcher Gedanke Deinen Händen gut tut“

„Ich stelle mir vor, das Ruder meines eigenen Projekts zu übernehmen und es auf den richtigen Kurs zu bringen. Das fühlt sich großartig an!“ Er lächelte.

„Und was ist mit dem anderen, dem glitschigen Fisch? Was nimmt das Gefühl da raus?“
Ich musste prüfen, ob dieser innere Konflikt gelöst war oder welche Arbeit noch übrig war.

„Eigentlich bin ich bereit dafür, da wieder mit anzupacken, wenn es an der Zeit dafür ist, wenn ich merke dass ich einen Griff habe. Ich möchte meine Energie nicht darauf verschwenden, wenn es nicht so ist. Es ist jetzt ok, ich habe mich entschieden“

„Stimmen deine Hände damit überein, das Ruder deines eigenen Projekts zu halten und einen klaren Kurs vorzugeben?“

Das taten sie, und ein paar Tage später war die Haut seiner Handflächen wieder normal. Limbische Sprache und die Kraft der Vorstellungskraft wirken Wunder!