Corona verdauen – in die Zukunft schauen!

Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.[1]

Weltgesundheitsorganisation WHO

Diese Definition ist natürlich rein subjektiv und hängt davon ab, in welchem Rahmen oder Vergleich sich jeder Mensch als gesund oder nicht gesund wahrnimmt. Das Wort „vollständig“ scheint jedoch die Gesundheit als ein Ideal darzustellen, das in dieser Welt kaum erreicht werden kann.

So ist Gesundheit nach der WHO nicht der natürliche Zustand für Lebewesen, sondern etwas, das nur mit gesellschaftlicher Zustimmung und Unterstützung erreicht werden kann. Ja, wir Menschen sind auf Konformismus programmiert, wie Solomon Asch in seinem sozialen Experiment zeigen konnte [2]. Zumindest in „unserer eigenen Gruppe“ wollen wir dazugehören und uns nicht ausserhalb stellen…

Interessanterweise wächst der soziale Zusammenhalt, wenn man einen gemeinsamen Feind hat. Aus Sicht der WHO müssen wir also alle gemeinsam gegen das kämpfen, was als Krankheit dargestellt wird. Dies hat seltsame Auswirkungen, wenn es um Mikroben geht.

Die Damokles-Mentalität

Die Bedrohung durch eine „Infektionskrankheit“ ist unabhängig davon, ob die infizierte Person irgendwelche Symptome hat oder nicht. Wenn sie infiziert sind, sind sie potenziell ansteckend für andere.

DamoclesDieses Gedankenkonstrukt führt zu dramatischen und grausamen Konsequenzen: Gesunde Menschen können als potentielle Bedrohung für ihre Umwelt bezeichnet werden, selbst für ihre eigene Familie. Dies legitimiert soziale Kontrolle, Überwachung durch den Staat und obligatorische Vorbeugemaßnahmen und medizinische Eingriffe: ein tyrannisches Prinzip, das sich aus unserer Angst nährt.

Heute sind viele Menschen und besonders Mediziner darin geschult, jeden Tod als das Böse schlechthin wahrzunehmen, anstatt ihn als natürlichen Teil des Lebenskreislaufs zu akzeptieren. Was wir jedoch in Wirklichkeit fürchten, ist Leid, Siechtum und schwindende Würde. Die Verlängerung des Lebens mit allen medizinischen Mitteln bringt jedoch oft genau dies mit sich: die Abhängigkeit von Medikamenten und technischen Geräten zur Überwachung unserer Körperfunktionen, und damit das Leiden an fehlender Würde.
Ich zitiere die Weisheit eines Lungenarztes:

Früher nannte man die Lungenentzündung ‚der Freund des alten Mannes‘. Jetzt, mit Corona, schicken wir ältere Menschen aus der Palliativmedizin auf die Intensivstation. [3]

Die Grippe ist eine typische Krankheit, die vor allem für ältere und geschwächte Menschen gefährlich ist – deshalb wird die präventive Impfung besonders für diesen Kreis empfohlen, obwohl auch hier die Wirksamkeit je nach der fortlaufenden Mutation der Viren gering sein kann. [4]

Infektionskrankheit als Geschäftsmodell?*

*Abschnitt angelehnt an Prof. Franz Ruppert „Der Wahnsinn des Geschäftsmodells Infektionskrankheiten“ [5]

Am 11. März 2019 wurde diese News [6] veröffentlicht:

„Die Bedrohung durch eine Grippepandemie ist allgegenwärtig“, sagte der WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Das anhaltende Risiko, dass ein neues Influenzavirus von Tieren auf Menschen übertragen wird und möglicherweise eine Pandemie auslöst, ist real. Die Frage ist nicht, ob wir eine weitere Pandemie haben werden, sondern wann. Wir müssen wachsam und vorbereitet sein – die Kosten eines großen Grippeausbruchs werden den Preis der Prävention bei weitem übersteigen.

Die neue Strategie ist die umfassendste und weitreichendste, die die WHO jemals für die Influenza entwickelt hat. Sie skizziert jedes Jahr einen Weg zum Schutz der Bevölkerung und trägt durch die Stärkung von Routineprogrammen zur Vorbereitung auf eine Pandemie bei. Sie hat zwei übergreifende Ziele:

  1. Aufbau stärkerer Kapazitäten für die Überwachung und Reaktion auf Krankheiten, für Prävention und Kontrolle sowie für die Vorbereitung auf den Ernstfall in allen Ländern. Um dies zu erreichen, soll jedes Land ein maßgeschneidertes Grippeprogramm haben, das zur nationalen und globalen Bereitschaft und Gesundheitssicherung beiträgt.
  2. Entwicklung besserer Instrumente zur Prävention, Erkennung, Kontrolle und Behandlung von Influenza, wie wirksamere Impfstoffe, antivirale Mittel und Behandlungen, mit dem Ziel, diese für alle Länder zugänglich zu machen. [6]

Das obige Zitat scheint nicht mit der eigenen Definition von Gesundheit der WHO übereinzustimmen. Es skizziert vielmehr, wie das Konzept der Infektionen als Geschäftsmodell genutzt werden kann:

  • Kunden sind potentiell alle Menschen auf dieser Erde. Deshalb sind ganze Nationen Kunden für die Hersteller von Impfstoffen, Testkits und Medikamenten.
  • Die Herstellerfirmen können die Länder zu Monopolpreisen beliefern, während die reichen Länder auch Impfungen für arme Länder subventionieren sollen.
  • Geschäftsmöglichkeiten ergeben sich auch für die IT-Industrie (Gesundheit, Überwachungsapparate) und Hersteller von Hilfsgeräten (Testsätze, Masken, Schutzkleidung). Das finanzielle Risiko für Schäden, die durch Impfungen und virale Medikamente verursacht werden, geht zu Lasten der Staatskassen.

Hilfreich für die Perspektive ist die Neudefinition des Begriffs „Pandemie“ durch die WHO.
So steht es auf Medicine Net [7]:

Pandemie: Eine Epidemie (ein plötzlicher Ausbruch), die sich sehr stark ausbreitet und aufgrund einer anfälligen Bevölkerung eine ganze Region, einen Kontinent oder die ganze Welt betrifft. Per Definition verursacht eine echte Pandemie eine hohe Mortalität (Sterblichkeit) [7]

Der Sterblichkeitsfaktor wird in der WHO-Definition [8] nicht mehr erwähnt [9] – so dass eine Erkältungsepidemie nun grundsätzlich neben den Pocken und der Pest benannt werden kann und damit Urängste auslöst.

Das „Event 201“, eine hochrangige Pandemieübung, wurde am 18. Oktober 2019 in New York, NY, vom Johns Hopkins Center für Gesundheitssicherung in Partnerschaft mit dem Weltwirtschaftsforum und der Bill und Melinda Gates Foundation veranstaltet [10]. Es modellierte eine fiktive Coronavirus-Pandemie.

Kurz darauf folgte das „reale Ereignis“…

Coronaviren werden typischerweise als Auslöser einer Erkältung angesehen – dieses jedoch wurde als „tödliches Virus“ bezeichnet und SARS-CoV-2 (für Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom – Coronavirus 2) benannt, obwohl man inzwischen weiss, dass die Mehrheit der damit Infizierten keine oder nur geringe Symptome zeigt. [11]

Interessanterweise scheint die Schwere und Sterblichkeit dieser Atemwegserkrankung in einigen Fällen durch die Therapie mitverursacht worden zu sein. Wegen der vermuteten Infektionsgefahr wurde zunächst den Atembeschwerden direkt auf der Intensivstation mit Intubation der Lunge begegnet [12], gefolgt von der Zerstörung von Lungengewebe, da die typischen Zellschädigungen, die bei Covid-19 auftreten, noch nicht bekannt waren. [12], [13]

Aus dem gleichen Grund des potentiellen Infektionsrisikos wurde vom Robert-Koch-Institut von der Durchführung von Autopsien am Körper dieser Patienten abgeraten [14], was bahnbrechende Erkenntnisse in diesem frühen Stadium verhinderte.

Vom Virus lernen

Erst als mutige Ärzte begannen, die Leichen zu analysieren, stellten sie fest, dass Endothelzellen (die innere Auskleidung der Blutgefäße) zerstört waren und dass die daraus folgende Blutgerinnung zu Embolien in verschiedenen inneren Organen führen kann [15],[16],[17]. Mit diesem Wissen jedoch kann das Risiko durch die Gabe von Heparin (Blutverdünner) in einem frühen Stadium des Krankheitsprozesses minimiert werden.

Neue Erkenntnisse zeigen, dass auch nephritisähnliche Veränderungen in Nieren und Urin typisch für dramatische Verläufe von Covid-19 sind [18], und dass solche Verläufe vorhergesagt (und verhindert) werden können, indem der Urin von Patienten auf erhöhte Blutgerinnungsfaktoren untersucht wird [19].

Zudem stellt man fest, dass die für den dramatischen Krankheitsverlauf entscheidenden Vorerkrankungen, nämlich Herz- und Kreislauferkrankungen, Fettleibigkeit, Diabetes und Insulinresistenz, mit der besagten Innenwand der Blutgefäße zusammenhängen. Und bei all diesen Erkrankungen weisen die Patienten einen Mangel an Vitamin D auf – dem Hormon, das bei Sonnenbestrahlung in der Haut freigesetzt wird. [20], [21]

Eine Funktion von Vitamin D ist es, Entzündungen herunter zu regulieren. So begünstigt ein Mangel an Vitamin D den gefürchteten Zytokinsturm (eine übertriebene, dramatische Immunantwort mit systemischer Entzündung), der wiederum zu einer Sepsis (Blutvergiftung) führen kann [22].

Mit zunehmendem Alter nimmt der Vitamin-D-Spiegel ab. Da das Körperfett Vitamin D einschliesst, kommt es auch bei Übergewichtigen leichter zu einem Mangel [23]. Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D ist also vor allem bei älteren und übergewichtigen Menschen (nicht nur) bei Covid-19-Symptomen angezeigt [24].

Sonnenbestrahlung und eine natürlichere Lebensweise bringen aber noch mehrere weitere Vorteile für unser Kreislauf- und Immunsystem mit sich:

  • Das blaue Licht der Sonnenstrahlen aktiviert zum Beispiel die T-Lymphozyten, die sich damit schneller bewegen und mit anderen Zellen über geschädigte Bereiche kommunizieren [25].
  • Stickstoffmonoxid (NO) erweitert die Blutgefäße und beugt so Embolien vor, es hat aber auch Funktionen bei der Einstellung des Mikrobioms. Es wird auf der Haut und in den Nasennebenhöhlen gebildet. Nasenatmung und Bewegung, Sonnenlicht und bestimmte Nahrungsmittel fördern eine gesunde NO-Produktion in unserem Körper. [26],[27]
  • Melatonin schützt unsere Gesundheit durch epigenetische Modulation des Immunsystems [28]. Es wird in der Zirbeldrüse, aber auch im Darm produziert [29]. Daher sind sowohl der erholsame Schlaf als auch das Darmmikrobiom entscheidend für unsere Widerstandsfähigkeit und unsere Immunreaktionen.

META-Gesundheit und Infektion

Unsere Selbstregulierung und Widerstandsfähigkeit mit natürlichen Mitteln zu unterstützen und zu fördern, ist ein völlig anderer Ansatz, der nicht in das „Geschäftsmodell“ von Geräten, Impfstoffen und Medikamenten passt. Stattdessen erkennt er die Bedeutung der Selbstverantwortung für Glück und Würde an.

Tatsächlich bestätigen die Erfahrungen in der internationalen META-Health-Gemeinschaft (geteilt in den „Corona-Meetings“ [30]) die Wirksamkeit von Empowerment sowohl gegen die Angst vor Infektionen als auch gegen die verschiedenen Symptome bei Covid-19.

Die betroffenen Organe sprechen von früheren und neu ausgelösten Konflikten, die ein Patient erlebt: Neben den verschiedenen lungenbedingten Ängsten, die in meinem vorherigen Artikel Corona – wie ist die META-Perspektive?[31] erwähnt wurden, finden wir oft

  • die Trennung von den eigenen Wurzeln und dem Heimatland kann zu dramatischeren Verläufen führen
  • Typischerweise beziehen sich die ausgelösten Konflikte auf das „Neuhirn“ mit Territorial- und Identitätsfragen, die die Bronchien, den Geschmack und Geruch, die Verdauung, das Herz oder die Nieren betreffen.
  • vor allem das Selbstwertgefühl und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten wird reduziert – was ein Persönlichkeitszug sein kann oder bedingt durch schwächende Symptome über längere Zeiträume auftritt. Dies wirkt sich auf die Bestandteile des Blutes und des lymphatischen Gewebes aus.

Aus der Perspektive von Prävention und Therapie ist es offensichtlich, dass eine Kombination aus individuellen Lebensstilmaßnahmen und achtsamem Coaching – zur Aufarbeitung von Traumamustern der Person sowie zur Unterstützung von Selbstbewusstsein und Integrität – in der Prävention am effektivsten sein wird, unterstützt durch die Möglichkeiten der medizinischen Behandlung.

Anstatt darauf zu warten, dass ein sicherer Impfstoff gefunden wird und dann erst unsere Bewegungs-, Reise- und Kontaktfreiheit vollständig wiederhergestellt wird, könnten wir vielleicht unsere Denkweise ändern?

Mut zum Leben

In einem meiner Lieblings-Kinderbücher, „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren, lernt die kleine Heldin, mit der Gefahr umzugehen. Anstatt den Abgrund zu meiden, der ihren Heimatboden teilt, erforscht sie die Kluft sorgfältig, bis sie es wagt, darüber zu springen! Ich frage mich, wo die Kinder sind, die sich wie ich mit Ronja identifiziert und gelernt haben, dass es ohne Zuversicht keine Sicherheit gibt?

Um die Mutigen zu befähigen und gleichzeitig die Schwachen zu schützen, will ich Mit-Organisator und Teilnehmer an „Immun ohne Angst“-Retreats sein!

Ob wir an Viren glauben oder nicht, haben wir eine Pandemie von Ängsten und Verwirrung erlebt, die sich auf der ganzen Welt ausgebreitet hat. Eine bessere Denkweise, bessere Überzeugungen und eine bessere Wissenschaft können der Welt helfen, solchen Pandemien jetzt und in Zukunft entgegenzutreten.

Demonstrationen rund um den Globus zeigen die Kraft von Zielen auch angesichts einer Infektion. Wenn wir uns ohne Schutzschild treffen, die Gegenwart von Mikroben, Auslösern und Emotionen annehmen und unsere Salutogenese-Werkzeuge zur Stärkung von Körper und Geist einsetzen, lernen wir, ökologische Nischen für die Gesundheit zu schaffen.

Wenn dies gut für Dich klingt, unterstütze doch bitte das Non-Profit-Projekt Immun ohne Angst als aktiver Teilnehmer oder Supporter, und verbreite dessen Inhalt, um die Idee Wirklichkeit werden zu lassen!

Gemeinsam stark

von der Website „Immun ohne Angst“ [32] .

Vor dem Hintergrund des Wissens von Immunität und Resilienz bieten wir Dir als Studienteilnehmer der Corona Research Cruises ein Programm, das Deine Kräfte fördert, Herausforderungen natürlich zu meistern.

Durch das Gleichgewicht von Gemeinschaft und Zeit für Dich selbst schaffen wir den Nährboden für Kreativität, der auf Beachtung dieser Pfeiler von Gesundheit und Erfolg beruht:

  • Deine Lebensfreude:
    Da wo Freude ist, hat die Angst keinen Platz. Was macht Dich froh? Musik, Tanz, Entspannung, Spiel, Gespräche, Bücher, und gutes Essen – tank Deine Batterien auf!
  • Deine Gelassenheit:
    Diese zu trainieren tut gut, das ist eine Weisheit die sich grad in turbulenten Zeiten bewahrheitet. Wir bieten hervorragende, einfache Methoden an, wie Du Deinen persönlichen Stressoren neu begegnen kannst.
  • Deine Kraft:
    Das Spüren der eigenen Kraft macht sicher. Sicher im Umgang mit anderen, mit Situationen, und mit Mikroben. Auf verschiedene Weise kannst Du Deine Kraft und Geschicklichkeit trainieren – allein oder mit anderen!
  • Deine Ziele:
    Jeder Mensch ist anders. Was ist Dir wichtig? Dies kann für Dich eine Zeit der Orientierung und Visionsentwicklung sein, wie Dein Leben sein soll und wie Du dahin gelangst. Klarheit zu gewinnen nützt jedem Einzelnen und der Gesellschaft!

Wenn wir stark und glücklich sind,
wird die Welt gesünder!




Quellen:
[1] https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19460131/201405080000/0.810.1.pdf
[2] https://www.simplypsychology.org/asch-conformity.html
[3] https://www.springermedizin.de/pneumonie/lungenentzuendung-der-freund-des-alten-mannes/11048436
[4] https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-66133688.html
[5] https://franz-ruppert.de/en/9-startseite/125-der-wahnsinn-des-geschaeftsmodells-infektionskrankheiten
[6] https://www.who.int/news-room/detail/11-03-2019-who-launches-new-global-influenza-strategy
[7] https://www.medicinenet.com/script/main/art.asp?articlekey=4751
[8] https://www.who.int/csr/disease/swineflu/frequently_asked_questions/pandemic/en/
[9] https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-66133688.html
[10] https://www.centerforhealthsecurity.org/event201/
[11] https://www.news-medical.net/news/20200409/Testing-One-Two-Three-Over-7525-of-people-with-COVID-19-are-asymptomatic.aspx
[12] https://www.standardmedia.co.ke/article/2001368087/doctors-intubate-patients-to-reduce-covid-19-mortality
[13] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32375200/
[14] https://www.tagesschau.de/faktenfinder/inland/corona-obduktionen-101.html
[15] https://medicalxpress.com/news/2020-05-analysis-covid-autopsies-reveals-disease.html
[16] https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2766557
[17] https://doi.org/10.1016/S0140-6736(20)30937-5
[18] https://www.kidney-international.org/article/S0085-2538(20)30532-9/abstract
[19] https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0140673620310412
[20] https://www.onlinejacc.org/content/70/1/89
[21] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3440067/
[22] https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)30628-0/fulltext
[23] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28915134/
[24] https://www.mdpi.com/2072-6643/12/4/988
[25] https://gumc.georgetown.edu/news-release/sunlight-offers-surprise-benefit-it-energizes-infection-fighting-t-cells/#
[26] https://myfaceology.com/2016/11/mouth-breathing-nitric-oxide-health/
[27] https://anabolicmen.com/boost-nitric-oxide-naturally/
[28] https://selfhacked.com/blog/melatonin-th1-th2-inflammation-autoimmune-diseases/
[29] https://ndnr.com/pain-medicine/melatonin-and-the-gut-the-untold-connection/
[30] http://www.meta-health.net/tiki-view_forum.php?forumId=6
[31] www.meta-gesundheit.de/blog/corona-wie-ist-die-meta-perspektive/
[32] https://immunohneangst.de/

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Hormone & Qualitäten der Liebe

Östrogen & Testosteron, unsere Sexualhormone, haben Qualitäten wie Yin & Yang, Polaritäten die einander komplettieren. Beide sind Steroide, die der gleichen Quelle entstammen: dem Neurotransmitter Pregnenolon.

Östrogen erschafft den Wunsch nach sexueller Partnerschaft und Begattung, und die dafür nützlichen weiblichen Merkmale, um Partner anzuziehen: volles Haar, strahlende Haut, und glättendes Unterhautfettgewebe.
Testosteron ist assoziiert mit Bartwuchs und Körperbehaarung, einem festeren Fasernetz in der Lederhaut, weniger Unterhautfett und mehr Muskelmasse. Dies spiegelt Dominanz und die Kraft zur Vermehrung wieder und erhöht die biologische Anziehungskraft für Frauen, die für ihn „schwach werden“ und „genommen werden möchten“ – pure Biologie in Aktion, die durch Weitergabe erfolgreicher Gene das Überleben der Art sichert.

Daher handeln typische Konflikte, die zu Veränderungen in der Produktion oder Ausschüttung dieser Hormone führen, von

  1. Überleben der Familie, oder dem Wunsch, durch die eigenen Nachkommen weiterzuleben; dies führt über das Luteinisierende Hormon LH aus der Hypophyse zur verstärkten Ausschüttung von Testosteron in den Hoden, und Östrogen in den Eierstöcken
  2. Verlust von Nahestehenden, zu verstehen wie „ein Teil von mir ist gestorben„; dies führt im Sinne einer Selbstentwertung zur Reduktion der Hormonproduktion
  3. Geschlechtliche Identität – wie im Streit über oder mit einem Sexualpartner, oder innerem Streit über das eigene Geschlecht – dieser führt zu Änderungen der Hormonproduktion entsprechend der gewählten Rolle und der Phase im Konfliktprozess.

Fallbeispiel: Streit um ihre Rolle als Frau

Die 45-jährige Klientin hat konstante Monatsblutungen von 3 Wochen, unterbrochen nur durch eine Woche Pause. Dies geschieht in der Regenerationsphase nach einem Streit um sexuelle Belange, oder dass sie sich nicht als Frau begehrt gefühlt hat.
Ihr Konflikt war, dass sie sich ein weiteres Kind gewünscht hatte, ihren Mann aber nicht überzeugen konnte. Sie fühlte sich starrsinnig, verletzt und traurig, ihre Sexualität unterdrücken zu müssen. Ihr Mann dagegen fühlt sich als Familienvater von 3 Kindern schon ausgelastet und wünscht sich mehr Work-Life-Balance.

Der Regenerationstrigger kam während des Urlaubs, als die Partner sich Zeit zum Reden nahmen und sie merkte, dass sie ihr Rollenbild als Frau nicht mehr durch ein weiteres Kind bestätigen muss: das Paar kann sich an entspanntem Sex erfreuen, während sie auch die Freiheit für neue Werte in der Beziehung haben. Daraufhin setzten die verstärkten Blutungen ein. Nachdem sie mit Klopfen an ihren Glaubenssätzen und der Freisetzung von Emotionen gearbeitet hatte, regulierte sich ihre Periode.

Achtung: In solchen Fällen der Verknüpfung des Selbstwerts mit der Rolle, birgt auch die Menopause ein verstärktes Risiko für die Entwicklung von Osteoporose!

Vor-, Neben- und Über-Lieben

Zusammen mit diesen grundlegenden Themen, spielen soziale and “territoriale Konkurrenz” eine wesentliche Rolle, indem sie die Hormonbalance sowie die Verhaltensstrategien und sexuelle Präferenzen beeinflussen.
Um einen Platz in der Gesellschaft und einen passenden Partner zu finden, werden aus Konflikten heraus bestimmte Fähigkeiten und Vorlieben entwickelt, die unsere Persönlichkeit prägen:

  • Bist du ein sexueller Abenteurer und Wanderer, oder ein verlässlicher Familienmensch?
  • Magst Du die Selbstbestätigung durch Wettbewerb?
  • Ziehst du es vor, dein eigenes „kleines Paradies“ zu erschaffen?
  • Oder lässt du die fleischlichen Begierden hinter dir für die Weisheit und Liebe zu Gott?

Alle diese Varianten sind bio-psycho-logisch verbunden mit Kombinationen früherer Konfliktthemen, die in deinem Leben aktiv waren – eventuell schon im Leben deiner Eltern und Ahnen. Sie können durchaus auch verknüpft sein mit speziellen Krankheitsmustern wie der koronaren Herzkrankheit, Magengeschwüren oder Asthma.

In Dr R.G. Hamers Konzept der biologischen Naturgesetze erklären diese Konstellationen von Revierthematiken auch Launenhaftigkeit und die Entstehung von manischen und depressiven Zuständen durch Unbalancen und Priorisierung im Hormonhaushalt: Manie ist ein Zeichen von Testosteronüberschuss, Depression weist auf einen Mangel daran hin.

Scale dynamics

Fallbeispiel: Kampf um ihr eigenes Reich

Die 50-jährige prämenopausale Klientin leidet an wiederholten Wutausbrüchen und Aggressionen, begleitet von Verdauungsstörungen und Schmerzen in der Gallenregion. Diese werden durch Stimme und Gebaren ihres Mannes ausgelöst, der sich engeren Kontakt wünscht, während sie selbst viel Raum und Zeit für sich braucht. Sie möchte ihr Leben ändern und erweitern, hat aber „Angst vor der eigenen Courage“. Es kommt zu manischen Episoden, gefolgt von Depression.
Im Hintergrund sind Einsamkeits- und Unsicherheitserlebnisse bei beiden Partnern, die aus der frühen Kindheit stammen und die ihre Wertebildung prägten – mit unterschiedlichen Resultaten: während der Mann anhänglich wurde, nahm sie lieber Zuflucht in ihr eigenes Reich. Als sie schrittweise lernt, diese Muster in Vergangenheits- und Gegenwartsarbeit zu ersetzen, findet sie zu mehr Frieden, sowohl innerlich als auch mit dem Partner. Sie setzt sich neue Ziele und findet den Mut, sich durch Reisen neue Welten und Möglichkeiten zu erobern.

Interessanterweise konnte Ernährungsumstellung in Richtung Probiotics, die Darmgesundheit und Stimmung positiv beeinflussen sollten, für diese Klientin keine Erleichterung bewirken.
Dieser Fall ist ein Beispiel für die “Aggressive Konstellation”, die auf Identitätszweifeln und Ärger bei Übergriffigkeit beruht.

Variationen der Liebe

Bei der Erklärung für diese grundverschiedenen biologischen Strategien kommen weitere Hormone mit ins Bild, die Voraussetzungen erschaffen, Sexualität und Liebe in vielen Variationen zu fühlen und auszudrücken. Mit ihnen wird die „Waage der Gefühle und der Launen“ eingestellt, was die Gelegenheit zur Anpassung an die Situation, und damit zur Konflikt-Deeskalation gibt: ich spreche von Oxytocin und Vasopressin, zwei Neuropeptide aus dem Hypothalamus und der Neurohypophyse. Beide fördern die Verbindungswege zwischen dem „Angstzentrum“ Amygdala und der vorderen Insula [1] – die Hirnregion, die mit sozialem und territorialem Verhalten in Verbindung gebracht wird.

Von Verantwortlichkeit bis Narzismus

Vasopressin wird im Zusammenhang mit Konfliktverhalten verknüpft mit Aggression und Angst, sowie mit Blutgefäßverengung und Flüssigkeitsspeicherung im Gewebe durch verstärkte Rückresorption im Röhrchensystem der Nieren (beim sogenannten „Flüchtlingskonflikt“). Vorhergehende Erfahrung von sozialem Verlassenwerden beeinflussen die Anbindungsstelle von Vasopressin im Gehirn, so dass im Tierversuch damit das Verhalten entweder in Richtung Dominanz oder hin zur Unterwerfung verschoben werden konnte [2] [3].

Diese Variationen entsprechen dem Konzept der Revierkonflikte und deren Konstellationen, bei denen auch die Gefühlswaage zwischen manischen und depressiven Episoden schwingt und balanciert. In Versuchen mit Menschen zeigte sich, dass Vasopressin die Bereitschaft für Kooperation in riskanten Situationen fördert [4] [1]. Diversität der Persönlichkeitsprofile, wie sie durch Revierkonstellationen entstehen, kann man so als positive Absicht für die Gruppenstruktur und -dynamik, und damit für die Überlebensfähigkeit der Gemeinschaft deuten.

Vasopressin als Sexualhormon wird hauptsächlich in männlichen Individuen während des Orgasmus ausgeschüttet. Vor allem in Verbindung mit Serotonin aus dem Belohnungszentrum wird es zum “Monogamiestoff” und stärkt die Bindung des Mannes an die Frau, mit der er Sex hatte. Man kann sagen, es macht aus jungen Böcken Familienväter – es sei denn, diese stehen unter dem Einfluss der koronaren – oder “Verführerkonstellation“, die durch Verluste von sowohl “sexuellem Besitz ” als auch der Privilegien entstanden ist. Diese Konstellation kann als Coping-Strategie der Enttäuschten gesehen werden, die damit Erfüllung in kurzlebigen, oberflächlichen und sexbasierten Beziehungen suchen. Sie kann auch Megalomanie und Draufgängertum fördern, im Extrem auch zu Narzismus oder zu Fanatismus führen.

Für diese Konstellation habe ich kein Klientenbeispiel, da diese Menschen selten so unter ihrer Eigenart leiden, dass sie einen Coach aufsuchen – aber ich bin recht überzeugt, dass fast jede/r so jemanden kennt, auf den diese Beschreibung passt!

In Revierkonstellationen können die körperlichen Symptome sehr abgeschwächt sein oder gar nicht wahrgenommen werden, je stärker ausgeprägt die Eigenheiten auf der psychischen Ebene sind.

Von Altruismus bis Boshaftigkeit

Oxytocin veranlasst die Wehen und den Milchfluss in Müttern. Es bedeutet Hingabe, Vertrauen [1], die Kraft, Schmerz zu überwinden und Wunden zu heilen. Es bedeutet Mitgefühl und Vergebung. Alle diese Tugenden konnten nachweislich durch das Schnüffeln des Hormons unter Partnern gestärkt werden.

Es ist kein spezifisch weibliches Hormon. Ausgeschüttet während des sexuellen Höhepunkts, aber auch bei Umarmung und zärtlicher Berührung, fördert es das generelle Wohlbefinden, die Wundheilung und Resilienz. Eine Beziehung, die von Oxytocin anstatt von Leidenschaft getragen wird, zeigt sich nachhaltiger und bietet auch den Nicht-Alphas einer Gruppe und denen, die mehr Fürsorge und Aufmerksamkeit brauchen, erfülltes Liebesleben.

Aber Oxytocin entspricht auch nicht dem Konzept bedingungsloser Liebe: es erwies sich, dass das Hormon die emotionale Erinnerung an die Kindheit verbesserte, und zwar sowohl bei Personen mit fürsorglichen als auch bei denen mit weniger fürsorglichen Müttern. Die letzteren wurden dadurch anlehnungsbedürftiger [5] und weniger resilient! Die Empathie durch Oxytocin baut auf einer Basis von Sicherheit und Zugehörigkeit auf, in der das Wir-Gefühl schon gefestigt ist. In Bezug auf Fremde kann dasselbe Hormon uns noch argwöhnischer, grausamer und schadenfroh machen!
Dies beruht natürlich auf Verteidigungsmechanismen für die Gruppe oder Gesellschaft, und diese können immer wieder als politische Taktik beobachtet werden, wenn der Zusammenhalt durchs Finden eines gemeinsamen Feindes gestärkt werden soll.

Heilendes Bewusstsein

Um uns aus diesem psychologischen Spiel herauszuentwickeln, müssen wir unsere Gruppenidentität über kulturelle und politische Grenzen hinaus erweitern, dahin wo alle Menschen und Geschöpfe ein gemeinsames Ziel haben – dass es uns gutgeht.

Wenn wir Knappheitsdenken überwinden, Wettbewerb mit Fairness spielen und dabei die Rechte und Vorlieben der anderen tolerieren, können wir dann im Paradies auf Erden leben?

Im individuellen Kontext und beim Coaching benutzen wir alle schon die Werkzeuge der Meta-Position, von Achtsamkeit und Bewusstsein. Wir benutzen den Einfluss des Oxytocin, um Schmerz zu bewältigen und um Wunden auszuheilen, wenn wir positive Erinnerungen wachrufen und Zukunftsvisionen in harmonischen Farben und Klängen ausmalen! Durch Neuverhandlung von früher erlebten Traumen mit diesen Ressourcen können wir nun sogar alte Prägungen auflösen.

Ein motivierendes und inspirierendes Zitat möchte ich zum Abschluss teilen:

“Change I to We, and even Illness becomes Wellness.”


Referenzen:
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3251702/
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2880169/
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2292122/
[4] http://www.pnas.org/content/113/8/2051
[5] http://www.pnas.org/content/107/50/21371

Bilder: Pixabay, metahealth4u.com

Ein Originalartikel vom Blog META-Evolution – jetzt bei PermaHealth

Die Persönlichkeit sitzt im Darm

Mikroorganismen verstehen (2)

Im vorigen Artikel habe ich die vielfältige und faszinierende Bedeutung von Mikroorganismen für das Leben auf der Erde dargestellt. Viele der Funktionen, die wir größeren Lebensformen oder ihren Organen zuschreiben, werden im Praktischen von Mikroorganismen ausgeübt, die sich auf den ganz speziellen Lebensraum angepasst haben und so zum effektiven Bestandteil dieser Lebensform geworden sind.

META-EvolutionBeobachten wir zum Beispiel die wasserreinigenden Eigenschaften eines Feuchtgebietes oder einer Pflanzenkläranlage, so geschieht die Filterung hier durch das Wurzelnetz der Pflanzen, die Verarbeitung der gefilterten Substanzen jedoch durch die Mikroben, die den feinen Würzelchen anhaften und deren Zulieferer für Nährstoffe sind. Man spricht von Symbiose, eigentlich handelt es sich um einen integrierten Bestandteil des Organismus. Das ist einfacher zu verstehen, wenn wir auch ein Individuum, einen Organismus, als ein Ökosystem wahrnehmen, als intelligente Kollaboration mit Puffersystemen und vielfältige Methoden der Selbststeuerung.

Jeder von uns ist so ein Ökosystem

Abgesehen von den vielen körpereigenen Einzelzellen zB in unserem Blut, sind auch unsere Organe Zusammenschlüsse von Zellen, die entsprechend der benötigten Funktion spezialisierte Mikroklimate erschaffen. Stammzellen bezeugen nach wie vor die Fähigkeit zur Diversifikation innerhalb des Organismus. Die Funktionen unseres lebendigen Körpers schließen die Beteiligung von Mikroorganismen mit ein. Deren Anzahl übersteigt die der „eigentlichen“ Körperzellen um ein bis zu Hundertfaches. In und auf uns leben allein ca 2000 verschiedene Arten von Bakterien, die ca 1-3% unseres Körpergewichts ausmachen. Diese Arten sind funktionell und spezifisch für sowohl das Umfeld als auch den Menschenstamm, weshalb man anhand von mikrobiellen Untersuchungungen Rückschlüsse auf die Migration von Völkerstämmen ziehen kann. [1]

Aber da hört es nicht auf: Wissenschaftler haben inzwischen selbst die Verknüpfung von unserer Mikropopulation mit unserer Stimmungslage und Verhalten beschrieben:

Studien an Mäusen verdeutlichen, wie die Besiedelung mit spezifischen Mikrobenstämmen im Darm, im Vergleich zu ihrem Fehlen, zu unterschiedlichen Verhaltensmerkmalen führt.
MausDie Mäuse zeigen nämlich eine gewisse artspezifische Vorsicht und Bevorzugung von geschützten Aufenthaltsorten. Im Experiment wurden sie in ein Labyrinth mit teilweise geschlossenen, teilweise offenen Gängen gesetzt. Erwartungsgemäß mied die Kontrollgruppe von „normalen“ Mäusen mit ihrer spezifischen Darmflora die offenen Gänge, während jedoch eine Gruppe von „entkeimten“ Mäusen viel weniger Vorsicht und mehr Bereitschaft zum Entdecken zeigte. [2] [3] [4]
Eine weitere Studie zeigt, dass artspezifische Verhaltensweisen verschiedener Mäusegruppen offenbar in direktem Zusammenhang mit ihrer Mikrobenflora stehen, denn nach Entkeimung und Austausch dieser Mikrobenflora wechseln diese Eigenarten des Verhaltens! [5]

Kann man da sein Ich und seine Persönlichkeit wirklich noch von dieser Flora abgegrenzt sehen?

Unsere Mikroben – Helfer durch dick und dünn

Von der META-Health wissen wir, wie umfassend Körper, Psyche und Umfeld korrelieren. Mikroorganismen haben in der Verarbeitung von Konflikten und tramatischen Erlebnissen nicht nur auf körperlicher Ebene, sondern für den ganzheitlichen Gesamtorganismus ihre Bedeutung. Mikroben werden für Auf- und Abbauprozesse von funktionsverstärkendem Gewebe benötigt. Dazu gehören auch Prozesse, die traditionell noch als pathologisch eingeordnet werden, wie der Abbau von entodermalem Tumorgewebe durch Tuberkel- / Mykobakterien. Das ist ein natürlicher und intern gesteuerter Vorgang, der nur dann therapiebedürftig wird, wenn der Prozess durch ungünstige Bedingungen eskaliert! Denn der intelligente Organismus steuert die Aktivität seiner Mikroben über das interne Milieu, das er dynamisch verändert. Dabei ist er in der Lage, verschiedene Mikroorganismen einander begrenzen und kontrollieren zu lassen. Gesteuert wird das durch das psychobiologische Erleben und Verarbeiten von Konflikten im Ökosystem. Das bedeutet, Mikroorganismen werden vom Körper „eingefangen“, aufgenommen oder produziert, sobald ein biologisches Programm gestartet wird, das ihre Anwesenheit im späteren Stadium notwendig macht.

Von diesen intelligenten Wechselwirkungen werden durch wissenschaftliche Studien nun immer mehr erkannt und erforscht. Ein Beispiel ist die Erkenntnis von Theofilos Poutahidis et al, dass anwesende Lactobakterien des Typs Lactobacillus reuteri zu optimierter Wundheilung führen [6]. Dies geschieht über die Erhöhung des Oxytocinspiegels, eines Neuropeptidhormons in Zusammenhang mit Sozialverhalten und Reproduktion, das über den Vagusnerv vermittelt wird.
Die Einnahme des gleichen Bakteriums führte in einem weiteren Experiment von Theofilos Poutahidis et al zu erhöhter Fruchtbarkeit durch erhöhte Spermienproduktion, Hodengröße und Anzahl der vorhandenen Leydig-Zellen (der hauptsächlichen Bildungsstätte für Testosteron). Typische mit Testosteronreduktion und Entzündungsreaktionen verknüpfte Alterungsprozesse wurden im Experiment durch Versorgung mit Lactobacillus reuteri gestoppt und sogar rückgängig gemacht. [7]

Probiotics, unser Mikrobenprofil und Programmierungen

LactobacillusDie Dissertationsarbeit von Gabriela Sinkiewicz von der Universität Malmö „Lactobacillus Reuteri in Health and Disease“ beschäftigt sich mit dem natürlichen Vorkommen dieses Bakteriums in der menschlichen Muttermilch, Speichel und Darm sowie mit dessen Einfluss auf die Gesundheit. Erwartungsgemäß tritt dieses Bakterium nicht bei allen Menschen natürlich auf, sondern bei ca 15%, bei Landbevölkerung häufiger als bei Stadtbewohnern. Dies mag auf langfristige Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen sein. Während die regelmäßige Einnahme von Lactobacillus Reuteri in der Studie (durch Kauen von infiziertem Kaugummi) positive Effekte auf vorliegende Zahnfleischentzündung zeigte, wurde aber keine langfristige Änderung in Mund- und Darmflora der Probanden festgestellt. [8]

Wie kann man diese Testergebnisse interpretieren?
Offensichtlich kommt es für die Assimilation des entsprechenden Bakteriums sowohl auf das Vorkommen im Ökosystem/Lebensumfeld der Probanden an, als auch auf deren Aufnahmebereitschaft! Diese hängt sowohl von Bekanntschaftsfaktoren und Gewöhnung ab (Ernährungsgewohnheiten), als auch von den oben besprochenen Bedürfnissen innerhalb autonom ablaufender Prozesse der Selbsterhaltung.

Studien haben auch gezeigt, dass die Darmflora von Patienten mit Chronischem Müdigkeitssyndrom (CFS) üblichgerweise einen geringen Spiegel von Bifidobakterien aufweist, und dass, nach 2monatiger Gabe von koloniebildenden Lacto- und Bifidobakterien, sich die Darmflora regenerierte sowie die Angstreaktionen im Test signifikant abnahmen. [9] Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei dieser Art Reaktionsmuster (CFS ist kein eindeutiges Krankheitsbild, sondern eine Ansammlung mehr oder weniger typischer Symptome) der Körper aufnahmebereit für die Bakterien ist, soweit sie ihm angeboten werden. Hier sind die typischen Symptome, von denen für eine CFS-Diagnose mindestens 4 zutreffen müssen:

  • Einschränkungen des Kurzzeitgedächtnisses oder der Konzentration
  • Halsschmerzen,
  • empfindliche Hals- und Achsellymphknoten,
  • Muskelschmerzen,
  • Schmerzen mehrerer Gelenke ohne Schwellung und Rötung,
  • Kopfschmerzen eines neuen Typs, Musters oder Schweregrades,
  • keine ausreichende Erholung durch Schlaf,
  • Zustandsverschlechterung für mehr als 24 Stunden nach Anstrengungen.

Diese Symptome sind ohne Ausnahme als Bestandteile von gestörten und daher rezidivierenden Regenerationsphasen zu identifizieren.

Regeneration erfordert hochwertige Nährstoffe, die durch die Darmflora aufgeschlüsselt werden. Daher ist der betroffene Organismus rezeptiv für geeignete Bakterien, wenn sie ihm angeboten werden. Der Zusammenhang von CFS mit Ängsten mag einen Schlüssel für das vorliegende Rezidivmuster darstellen: ein denkbares Szenario wären wiederkehrende Selbstwertkonflikte zB im Arbeitsmilieu, die sich auf Muskeln und Gelenke auswirken. Im täglichen Leben werden diese gelöst oder sublimiert, aber die Angst um den Arbeitsplatz oder die Familie lässt es nicht zu, sich den notwendigen Regenerationsphasen hinzugeben. Dieses Muster lässt sich also möglicherweise durch ein optimiertes Nahrungsangebot inklusive Laktobakterien verändern.

Dagegen verwundert die Wissenschaftler die Erkenntnis, dass gerade eine gesunde Darmflora an Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose beteiligt zu sein scheint [10]. Das Verständnis der META-Health, das Krankheit und die Aktivität von Mikroben grundsätzlich als einen biologisch sinnvollen und vom intelligenten Organismus selbstgesteuerten Prozess sieht, bietet hier eine Erklärung an: sogenannte Autoimmunerkrankungen sind biologische Konfliktrezidivmuster, die Strategien beinhalten, den Organismus vor potentiellen Bedrohungen zu warnen und ihn zu wappnen. Das Programm im Gehirn (Im Versuch entsprechend die genetische Veränderung) veranlasst diese Strategie und bedient sich der gesunden Ausrüstung – der Darmflora – als Vermittler von Signalen. Die Lösung für Betroffene liegt also in der Veränderung der Programmierung im Gehirn und damit der Erhöhung ihrer Resilienz.

Kommunikation zwischen Psyche, Gehirn und Organ

Wie und wann geschieht nun natürlicherweise diese Besiedelung mit unseren spezifischen Mikroben, und welche Bedeutung hat diese für unsere Ausstattung mit Ressourcen und Resilienz? Untersuchungen von Maikäferdärmen im sterilen Larven- wie im Erwachsenenstadium legen nahe, dass ein Teil der Mikroflora tatsächlich schon im Frühstadium vorhanden ist [10]. Die vorwiegende Besiedelung geschieht bei und nach der Geburt, und ist nachhaltig [11]. Gemeinsam mit der Darmbesiedelung prägen sich das zentrale Nervensystem und das neuroendokrine System aus, die empfänglich für Distresserlebnisse sind [12]. Der Vagusnerv wurde als Kommunikationsweg der Darm-Gehirn-Achse in beide Richtungen identifiziert [13]. Die Ergebnisse dieser Studien belegen das in der META-Health bekannte Zusammenwirken von Gehirn, prägendem Erleben, Organfunktion und Mikroben sowie dem vegetativen Nervensystem als Vermittler zwischen diesen.

Die Übersicht zeigt, dass emotionale – und Verhaltensmuster sowie Resilienz durchaus in Zusammenhang mit unserer individuellen Mikrobenflora zu sehen sind. Deren Grundausstattung wird vorgeburtlich durch den mütterlichen Organismus, dann mit der Muttermilch und mit den Erstkontakten während der Entwicklungs- und Prägungsphase von Darmflora, Nervensystem und Gehirn geliefert. Zu späteren Zeitpunkten braucht eine langfristige natürliche Veränderung dieses Anteils unserer Persönlichkeit längere Zeit und Gewohnheit, ist aber möglich. Konsequente Gaben von Probiotika können gezielt eingesetzt werden, um Verarbeitungsprozesse im Verdauungstrakt temporär zu unterstützen, und um Stress- und Angstreaktionen über die Darm-Vagus-Gehirnachse zu dämmen.

Analog verhält es sich erfahrungsgemäß mit Distresserleben und Konfliktmustern der Mutter und des frühen oder langwährigen sozialen Umfelds, die vom Kind – zusammen mit den zur Bearbeitung relevanten Bakterien- aufgenommen werden. Im Hintergrund aktuell erlebter Konflikte und entsprechender organischer Symptomatik stehen in einer überwiegenden Anzahl der Fälle Erlebnis- und Reaktionsmuster aus der frühen Kindheit, sowie übernommene Muster der Eltern. Durch erwünschte und geeignete Intervention auf ganzheitlicher Ebene können diese Muster korrigiert und ergänzt werden – von der neuralen Ebene über die Gehirn-Organ-Achse auf die das Erlebensmuster begleitende Organsymptomatik. Die Mikroben haben in jedem Heilungsprozess ihre Funktion.