Ängste und Panikattacken aus der META-Perspektive

Angst und Panikattacken aus der META-Perspektive

Michaela Thiede interviewte mich auf dem Klopfkongress 2020 – Angst und Panik überwinden:

Es ging um:

  • Salutogenese und Selbstregulation
  • Absicht und Ursprung von Angst
  • Prägung, Verstärkung und Lösung von Ängsten
  • Symptome als Hinweise auf den Ursprung
  • bio-logische Strategien und Grundlagen für Veränderung
  • Beispiel: Ursprung und Lösung von Sozialangst
  • Darstellung als Lösungsansatz
  • mehr Ressourcen durch Hirnhemisphärenbalance

Das ganze Paket mit allen 28 Experteninterviews und tollen Selbsthilfetechniken (auch übers Klopfen hinaus) kannst Du hier bestellen.


CO2 – gegen die Todesangst!

CO2 hat heutzutage einen schlechten Ruf bekommen. Dabei sehen wir daran vorbei, dass dieses Gass lebenswichtige Funktionen hat – für jeden Organismus, die Ökosysteme und die ganze Erde. In diesem Artikel konzentriere ich mich auf den Menschen, eine verbreitete Stressantwort, und deren Verbindung zu typischen Krankheitsmustern, die die Wissenschaft bislang noch nicht ganz entschlüsseln konnte.

Jeder weiss, dass wir Sauerstoff einatmen, mit dessen Hilfe Glukose aus unserer Nahrung in die Energie umgewandelt wird, die wir für unsere Lebensfunktionen brauchen. Der mit der Luft eingeatmete Sauerstoff wird an das Hämoglobin der roten Blutkörperchen gebunden – diese ändern dabei ihre Farbe von bläulich zu hellrot. Dieser Gasaustausch geschieht in den Alveolen der Lungen, die wie kleine Trauben an den Enden des Bronchialbaums aussehen. Das sauerstoffreiche Blut wird dann durch die Arterien und Blutkapillaren in die Gewebe transportiert, wo die Mitochondrien – die „Kraftwerke“ der Zellen – ATP als Energiequelle für unsere Muskelarbeit herstellen.

Wie man sieht, sind die Alveolen im Stammhirn repräsentiert, und sind unglaublich anpassungsfähig in ihrer Funktionsweise: normalerweise ist nur ein kleiner Teil aktiv und blutdurchströmt. Während Belastungen wie Sport, Lachen oder hohem Fieber werden “Reservealveolen“ aktiviert, um ihre Funktion bedarfsgemäß zu erhöhen. 1

Dr Hamer fand heraus, dass der gleiche Mechanismus auch durch Erlebnisse der Todesangst ausgelöst wird. Wenn diese Panik und nachfolgenden Ängste nicht gelöst werden, können sich die Größe und Anzahl der Alveolen erhöhen, um damit zu helfen, den Organismus dem erhöhten Bedarf anzupassen. Bist du schon einmal lange genug unter Wasser gehalten worden, über deinen Wunsch zum Einatmen hinaus? Dann weisst du, wie sich diese Panik anfühlt, und warum “Waterboarding” so eine wirkungsvolle Form der Folter ist. 2

Du weisst, wie dramatisch das Gefühl ist, nach Luft schnappen zu müssen!

Gestresste Atmung

Nach Luft zu schnappen ist eine häufige Reaktion, auch in anderen Streßsituationen. Hyperventilation ist eine typische Antwort auf Gefühle wie Angst oder Wut – es wird angenommen, dass sie in 95% der Fälle psychische Ursachen hat. 3
Andererseits ist durch Studien belegt, dass das Atemzeitvolumen von Patienten mit vielen chronischen Krankheiten erhöht ist: so wie bei COPD, Herzkrankheit, Krebs, Asthma, Mukoviszidose und Diabetes. 4

Wenn der Grund nicht in der eingeatmeten Luftmenge liegt, wo dann?

Wir müssen weitere Faktoren untersuchen, die die Aufnahme, den Transport und die Abgabe von Sauerstoff ins Gewebe beeinflussen. Denk an eine reale Kampf-und-Flucht-Situation, also die logische Antwort der sympathischen Nerven auf Bedrohung: wenn wir hyperventilieren, wird unser Blut zeitweilig dicker, um Blutverlust durch Verletzungen vorzubeugen. Daher wird Hyperventilation sogar in der Therapie eingesetzt, z. B. um den Blutdruck im Schädel nach Hirnoperationen zu vermindern. 5. Nichtsdestotrotz ist die Belastung des Herzens größer, und verdicktes Blut kann nicht die Zellen erreichen, die durch die kleinsten Kapillaren versorgt werden!

Was uns die Biochemie verrät

Es gibt einen Weg, diesen Mechanismus zu lösen, und der basiert auf CO2. Die von uns, die eine Erste-Hilfe-Ausbildung genießen konnten, wissen schon: atme in eine Papiertüte, und das seltsame Kribbelgefühl und die Muskelkatalepsie, die bei der Schnellatmung auftreten, verschwinden. Wenn wir weniger Sauerstoff und mehr Kohlendioxid einatmen, werden wir wieder ruhig.
CO2 erweitert nämlich die Blutgefäße. Damit kommt wieder mehr Blut durch und mehr Sauerstoff erreicht die Zellen. Und es gibt noch eine weitere Komponente, die auf dem geheimnisvollen Bohr-Effekt beruht 6: weil CO2 macht, dass der Sauerstoff weniger fest am Hämoglobin der Blutzellen hängt, wird dessen Freisetzung im Gewebe erleichtert! Das wird in der Sauerstoff-Dissoziationskurve dargestellt 7

CO2 erleichtert es den Gewebszellen, Sauerstoff zu bekommen.

Zusammengefasst: Wenn eine verzweifelte Organreaktion durch ein Todesangst-Trauma in Gang gesetzt wird, kann das zu ungesundem Wachstum von Lungengewebe führen, da die biologische Anpassungsstrategie nur für kürzere Zeitdauer bestimmt ist. Später wird das Herz überbelastet und die Gewebsversorgung erschwert. Alveolare Hyperventilation erzeugt auch freie Radikale bzw. “oxidativen Stress”, übersäuert die Körperflüssigkeiten und hemmt das Regenerative (Immun-)System. 8, 9

Wenn die Alveolen nur wüssten, dass es einen Ausweg gibt!

Erfolgsfaktor Sauerstoff

Das ist der vielversprechende Titel des Buchs von Patrick McKeown 10, welches die Atemmethode erläutert, die von Doktor Konstantin Pawlowitsch Buteyko erforscht wurde.

Es handelt sich faktisch um ein Resilienztraining für die Alveolen: wenn wir nur durch die Nase atmen und das Zwerchfell mehr als die Rippen- und Schulterhebemuskeln benutzen, lernen wir sanftes und leichtes Atmen zur neuen Gewohnheit zu machen. Ausdauersportler machen zum Beispiel Höhentraining, um sich zu gewöhnen, auch mit weniger Sauerstoff hohe Leistung zu bringen, was ihnen im Wettkampf den Vorteil bringt. So können auch wir trainieren, etwas „Lufthunger“ zu tolerieren, und daher mit weniger Luftschnappen besser zu funktionieren: das bedeutet Qualität über Quantität!

Die Methode ist sehr einfach:

  • Beobachte wie du atmest, und wo du die größte Ausdehnung spürst.
  • Probiere, wie lange du den Atem nach dem Ausatmen anhalten kannst, bevor du den ersten Wunsch zum Einatmen hast (du kannst die Zeit nehmen und sie vor und nach dem Atemtraining vergleichen)
  • Atme nur durch die Nase ein, nie durch den Mund.
  • Versuche so sanft zu atmen, dass man es nicht sieht!
  • Übe es, den Atem anzuhalten während Du gehst oder sportliche Übungen machst, und vermeide es, danach nach Luft zu schnappen.

Erfolgsfaktor Sauerstoff

Das wird dir mit der Zeit immer leichter fallen. Diese Methode hat sich bei vielen Atemproblemen bewährt, z.B. verstopfte Nase, Asthma, COPD, und bei Zuständen, die mit ‚oxidativem Stress‘ zusammenhängen.
Zugleich stimuliert die Buteyko-Atmung den Vagusnerv und unterstützt Gelassenheit und Erholung. Ich finde sie eine gute Ergänzung zur Wim Hof-Methode, die bewusst den energetisierten Zustand des Sympathikus nutzt, und die auch Resilienzentwicklung erzielt!

Mit diesen Atemtechniken haben wir effiziente Werkzeuge, um unsere Arbeit an Ängsten und Traumen zu unterstützen, und damit glücklicher und gesünder zu werden!

Ein Fallbeispiel

Eine Frau, selbst sensitiv und schamanische Heilerin, litt seit ihrer Kindheit an Asthma und Verdauungsbeschwerden. Interessanterweise (für die META-Perspektive) war ihr damals eine milde Form von Autismus diagnostiziert worden, was für eine Konstellation von Themen des Revierärgers und der Sprachlosigkeit spricht. Obwohl sie schon ausgiebig an ihrer Wut gearbeitet hatte, die mit ihrer Stellung und Anerkennung in der Familie zusammenhängt, konnten immer noch Gefühlsausbrüche getriggert werden. Daneben waren ihre Atemwege sehr sensibel für jede Form von Staub, Trockenheit und Temperaturwechsel.

Als sie diese Atemtechnik erlernte und zur Anwendung brachte, als sie das nächste Mal die Wut überkam, fand sie die nötige Stärke und innere Ruhe, damit sich ihre Einstellung ändern konnte. Die Kombination von Befreiung der Gefühle, Einsicht und körperlicher Kontrolle war eine totale Erleichterung für sie, und gab ihr einen A-HA-Moment der Erkenntnis.
Wenn sie die Motivation hat, diese Erfahrung zur neuen Gewohnheit zu machen, wird sich nicht nur ihr Asthma verändern, sondern auch das ganze Immunsystem und das Mikrobiom in ihrem Darm, und damit werden sich die Verdauungsbeschwerden lösen.

Es ist erstaunlich, wie wir mit dem Verständnis, wie unsere Biologie arbeitet, bio-logische Signale bewusst nutzen können, um alt eingeprägte Erlebens- und Verhaltensmuster zu ändern!


Zur Vertiefung

Patrick McKeown: Erfolgsfaktor Sauerstoff

Erfolgsfaktor Sauerstoff

Von Patrick McKeown.Erhältlich als:

Patrick McKeown: Asthma einfach wegatmen

Asthma einfach wegatmen

Von Patrick McKeown. Erhältlich als:

Angst, Stress und Panik wegatmen

Angst, Stress und Panik wegatmen

Von Patrick McKeown. Erhältlich als:

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Quellen:
[1] https://flexikon.doccheck.com/en/Alveolus
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Waterboarding
[3] https://www.angst-panik-hilfe.de/hyperventilieren-hyperventilation.html
[4] https://www.normalbreathing.org/causes-of-hyperventilation/

[5] https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fneur.2017.00250/full

[6] http://www.pathwaymedicine.org/bohr-effect
[7] https://en.wikipedia.org/wiki/Oxygen%E2%80%93hemoglobin_dissociation_curve
[8] https://en.wikipedia.org/wiki/Oxidative_stress
[9] https://greek.doctor/pathophysiology-1/45-acute-and-chronic-alveolar-hyperventilation/
[10] https://oxygenadvantage.com/

Bilder:
Erich Westendarp via Pixabay [Pixabay license]
MHI
Wikipedia
ejaugsburg via Pixabay [Pixabay license]

Hormone & Qualitäten der Liebe

Östrogen & Testosteron, unsere Sexualhormone, haben Qualitäten wie Yin & Yang, Polaritäten die einander komplettieren. Beide sind Steroide, die der gleichen Quelle entstammen: dem Neurotransmitter Pregnenolon.

Östrogen erschafft den Wunsch nach sexueller Partnerschaft und Begattung, und die dafür nützlichen weiblichen Merkmale, um Partner anzuziehen: volles Haar, strahlende Haut, und glättendes Unterhautfettgewebe.
Testosteron ist assoziiert mit Bartwuchs und Körperbehaarung, einem festeren Fasernetz in der Lederhaut, weniger Unterhautfett und mehr Muskelmasse. Dies spiegelt Dominanz und die Kraft zur Vermehrung wieder und erhöht die biologische Anziehungskraft für Frauen, die für ihn „schwach werden“ und „genommen werden möchten“ – pure Biologie in Aktion, die durch Weitergabe erfolgreicher Gene das Überleben der Art sichert.

Daher handeln typische Konflikte, die zu Veränderungen in der Produktion oder Ausschüttung dieser Hormone führen, von

  1. Überleben der Familie, oder dem Wunsch, durch die eigenen Nachkommen weiterzuleben; dies führt über das Luteinisierende Hormon LH aus der Hypophyse zur verstärkten Ausschüttung von Testosteron in den Hoden, und Östrogen in den Eierstöcken
  2. Verlust von Nahestehenden, zu verstehen wie „ein Teil von mir ist gestorben„; dies führt im Sinne einer Selbstentwertung zur Reduktion der Hormonproduktion
  3. Geschlechtliche Identität – wie im Streit über oder mit einem Sexualpartner, oder innerem Streit über das eigene Geschlecht – dieser führt zu Änderungen der Hormonproduktion entsprechend der gewählten Rolle und der Phase im Konfliktprozess.

Fallbeispiel: Streit um ihre Rolle als Frau

Die 45-jährige Klientin hat konstante Monatsblutungen von 3 Wochen, unterbrochen nur durch eine Woche Pause. Dies geschieht in der Regenerationsphase nach einem Streit um sexuelle Belange, oder dass sie sich nicht als Frau begehrt gefühlt hat.
Ihr Konflikt war, dass sie sich ein weiteres Kind gewünscht hatte, ihren Mann aber nicht überzeugen konnte. Sie fühlte sich starrsinnig, verletzt und traurig, ihre Sexualität unterdrücken zu müssen. Ihr Mann dagegen fühlt sich als Familienvater von 3 Kindern schon ausgelastet und wünscht sich mehr Work-Life-Balance.

Der Regenerationstrigger kam während des Urlaubs, als die Partner sich Zeit zum Reden nahmen und sie merkte, dass sie ihr Rollenbild als Frau nicht mehr durch ein weiteres Kind bestätigen muss: das Paar kann sich an entspanntem Sex erfreuen, während sie auch die Freiheit für neue Werte in der Beziehung haben. Daraufhin setzten die verstärkten Blutungen ein. Nachdem sie mit Klopfen an ihren Glaubenssätzen und der Freisetzung von Emotionen gearbeitet hatte, regulierte sich ihre Periode.

Achtung: In solchen Fällen der Verknüpfung des Selbstwerts mit der Rolle, birgt auch die Menopause ein verstärktes Risiko für die Entwicklung von Osteoporose!

Vor-, Neben- und Über-Lieben

Zusammen mit diesen grundlegenden Themen, spielen soziale and “territoriale Konkurrenz” eine wesentliche Rolle, indem sie die Hormonbalance sowie die Verhaltensstrategien und sexuelle Präferenzen beeinflussen.
Um einen Platz in der Gesellschaft und einen passenden Partner zu finden, werden aus Konflikten heraus bestimmte Fähigkeiten und Vorlieben entwickelt, die unsere Persönlichkeit prägen:

  • Bist du ein sexueller Abenteurer und Wanderer, oder ein verlässlicher Familienmensch?
  • Magst Du die Selbstbestätigung durch Wettbewerb?
  • Ziehst du es vor, dein eigenes „kleines Paradies“ zu erschaffen?
  • Oder lässt du die fleischlichen Begierden hinter dir für die Weisheit und Liebe zu Gott?

Alle diese Varianten sind bio-psycho-logisch verbunden mit Kombinationen früherer Konfliktthemen, die in deinem Leben aktiv waren – eventuell schon im Leben deiner Eltern und Ahnen. Sie können durchaus auch verknüpft sein mit speziellen Krankheitsmustern wie der koronaren Herzkrankheit, Magengeschwüren oder Asthma.

In Dr R.G. Hamers Konzept der biologischen Naturgesetze erklären diese Konstellationen von Revierthematiken auch Launenhaftigkeit und die Entstehung von manischen und depressiven Zuständen durch Unbalancen und Priorisierung im Hormonhaushalt: Manie ist ein Zeichen von Testosteronüberschuss, Depression weist auf einen Mangel daran hin.

Scale dynamics

Fallbeispiel: Kampf um ihr eigenes Reich

Die 50-jährige prämenopausale Klientin leidet an wiederholten Wutausbrüchen und Aggressionen, begleitet von Verdauungsstörungen und Schmerzen in der Gallenregion. Diese werden durch Stimme und Gebaren ihres Mannes ausgelöst, der sich engeren Kontakt wünscht, während sie selbst viel Raum und Zeit für sich braucht. Sie möchte ihr Leben ändern und erweitern, hat aber „Angst vor der eigenen Courage“. Es kommt zu manischen Episoden, gefolgt von Depression.
Im Hintergrund sind Einsamkeits- und Unsicherheitserlebnisse bei beiden Partnern, die aus der frühen Kindheit stammen und die ihre Wertebildung prägten – mit unterschiedlichen Resultaten: während der Mann anhänglich wurde, nahm sie lieber Zuflucht in ihr eigenes Reich. Als sie schrittweise lernt, diese Muster in Vergangenheits- und Gegenwartsarbeit zu ersetzen, findet sie zu mehr Frieden, sowohl innerlich als auch mit dem Partner. Sie setzt sich neue Ziele und findet den Mut, sich durch Reisen neue Welten und Möglichkeiten zu erobern.

Interessanterweise konnte Ernährungsumstellung in Richtung Probiotics, die Darmgesundheit und Stimmung positiv beeinflussen sollten, für diese Klientin keine Erleichterung bewirken.
Dieser Fall ist ein Beispiel für die “Aggressive Konstellation”, die auf Identitätszweifeln und Ärger bei Übergriffigkeit beruht.

Variationen der Liebe

Bei der Erklärung für diese grundverschiedenen biologischen Strategien kommen weitere Hormone mit ins Bild, die Voraussetzungen erschaffen, Sexualität und Liebe in vielen Variationen zu fühlen und auszudrücken. Mit ihnen wird die „Waage der Gefühle und der Launen“ eingestellt, was die Gelegenheit zur Anpassung an die Situation, und damit zur Konflikt-Deeskalation gibt: ich spreche von Oxytocin und Vasopressin, zwei Neuropeptide aus dem Hypothalamus und der Neurohypophyse. Beide fördern die Verbindungswege zwischen dem „Angstzentrum“ Amygdala und der vorderen Insula [1] – die Hirnregion, die mit sozialem und territorialem Verhalten in Verbindung gebracht wird.

Von Verantwortlichkeit bis Narzismus

Vasopressin wird im Zusammenhang mit Konfliktverhalten verknüpft mit Aggression und Angst, sowie mit Blutgefäßverengung und Flüssigkeitsspeicherung im Gewebe durch verstärkte Rückresorption im Röhrchensystem der Nieren (beim sogenannten „Flüchtlingskonflikt“). Vorhergehende Erfahrung von sozialem Verlassenwerden beeinflussen die Anbindungsstelle von Vasopressin im Gehirn, so dass im Tierversuch damit das Verhalten entweder in Richtung Dominanz oder hin zur Unterwerfung verschoben werden konnte [2] [3].

Diese Variationen entsprechen dem Konzept der Revierkonflikte und deren Konstellationen, bei denen auch die Gefühlswaage zwischen manischen und depressiven Episoden schwingt und balanciert. In Versuchen mit Menschen zeigte sich, dass Vasopressin die Bereitschaft für Kooperation in riskanten Situationen fördert [4] [1]. Diversität der Persönlichkeitsprofile, wie sie durch Revierkonstellationen entstehen, kann man so als positive Absicht für die Gruppenstruktur und -dynamik, und damit für die Überlebensfähigkeit der Gemeinschaft deuten.

Vasopressin als Sexualhormon wird hauptsächlich in männlichen Individuen während des Orgasmus ausgeschüttet. Vor allem in Verbindung mit Serotonin aus dem Belohnungszentrum wird es zum “Monogamiestoff” und stärkt die Bindung des Mannes an die Frau, mit der er Sex hatte. Man kann sagen, es macht aus jungen Böcken Familienväter – es sei denn, diese stehen unter dem Einfluss der koronaren – oder “Verführerkonstellation“, die durch Verluste von sowohl “sexuellem Besitz ” als auch der Privilegien entstanden ist. Diese Konstellation kann als Coping-Strategie der Enttäuschten gesehen werden, die damit Erfüllung in kurzlebigen, oberflächlichen und sexbasierten Beziehungen suchen. Sie kann auch Megalomanie und Draufgängertum fördern, im Extrem auch zu Narzismus oder zu Fanatismus führen.

Für diese Konstellation habe ich kein Klientenbeispiel, da diese Menschen selten so unter ihrer Eigenart leiden, dass sie einen Coach aufsuchen – aber ich bin recht überzeugt, dass fast jede/r so jemanden kennt, auf den diese Beschreibung passt!

In Revierkonstellationen können die körperlichen Symptome sehr abgeschwächt sein oder gar nicht wahrgenommen werden, je stärker ausgeprägt die Eigenheiten auf der psychischen Ebene sind.

Von Altruismus bis Boshaftigkeit

Oxytocin veranlasst die Wehen und den Milchfluss in Müttern. Es bedeutet Hingabe, Vertrauen [1], die Kraft, Schmerz zu überwinden und Wunden zu heilen. Es bedeutet Mitgefühl und Vergebung. Alle diese Tugenden konnten nachweislich durch das Schnüffeln des Hormons unter Partnern gestärkt werden.

Es ist kein spezifisch weibliches Hormon. Ausgeschüttet während des sexuellen Höhepunkts, aber auch bei Umarmung und zärtlicher Berührung, fördert es das generelle Wohlbefinden, die Wundheilung und Resilienz. Eine Beziehung, die von Oxytocin anstatt von Leidenschaft getragen wird, zeigt sich nachhaltiger und bietet auch den Nicht-Alphas einer Gruppe und denen, die mehr Fürsorge und Aufmerksamkeit brauchen, erfülltes Liebesleben.

Aber Oxytocin entspricht auch nicht dem Konzept bedingungsloser Liebe: es erwies sich, dass das Hormon die emotionale Erinnerung an die Kindheit verbesserte, und zwar sowohl bei Personen mit fürsorglichen als auch bei denen mit weniger fürsorglichen Müttern. Die letzteren wurden dadurch anlehnungsbedürftiger [5] und weniger resilient! Die Empathie durch Oxytocin baut auf einer Basis von Sicherheit und Zugehörigkeit auf, in der das Wir-Gefühl schon gefestigt ist. In Bezug auf Fremde kann dasselbe Hormon uns noch argwöhnischer, grausamer und schadenfroh machen!
Dies beruht natürlich auf Verteidigungsmechanismen für die Gruppe oder Gesellschaft, und diese können immer wieder als politische Taktik beobachtet werden, wenn der Zusammenhalt durchs Finden eines gemeinsamen Feindes gestärkt werden soll.

Heilendes Bewusstsein

Um uns aus diesem psychologischen Spiel herauszuentwickeln, müssen wir unsere Gruppenidentität über kulturelle und politische Grenzen hinaus erweitern, dahin wo alle Menschen und Geschöpfe ein gemeinsames Ziel haben – dass es uns gutgeht.

Wenn wir Knappheitsdenken überwinden, Wettbewerb mit Fairness spielen und dabei die Rechte und Vorlieben der anderen tolerieren, können wir dann im Paradies auf Erden leben?

Im individuellen Kontext und beim Coaching benutzen wir alle schon die Werkzeuge der Meta-Position, von Achtsamkeit und Bewusstsein. Wir benutzen den Einfluss des Oxytocin, um Schmerz zu bewältigen und um Wunden auszuheilen, wenn wir positive Erinnerungen wachrufen und Zukunftsvisionen in harmonischen Farben und Klängen ausmalen! Durch Neuverhandlung von früher erlebten Traumen mit diesen Ressourcen können wir nun sogar alte Prägungen auflösen.

Ein motivierendes und inspirierendes Zitat möchte ich zum Abschluss teilen:

“Change I to We, and even Illness becomes Wellness.”


Referenzen:
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3251702/
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2880169/
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2292122/
[4] http://www.pnas.org/content/113/8/2051
[5] http://www.pnas.org/content/107/50/21371

Bilder: Pixabay, metahealth4u.com

Ein Originalartikel vom Blog META-Evolution – jetzt bei PermaHealth

Heartfelt NLP – NLP von Herzen

Als ich das Neuro-Linguistische Programmieren für mich entdeckt habe, ging mir das Licht auf, was Selbstheilung und vereinfachtes Lernen, also die Entwicklung des eigenen Potenzials, eigentlich bedeutet – wie es funktioniert!
Denn es gibt in allen erfolgreichen (und nicht-invasiven) Prozessen gewisse wiederkehrende Merkmale, und die konnte mir NLP mit seiner analytischen Herangehensweise darstellen.

Die Wissenschaft der Selbstbegrenzung

Nehmen wir einmal das „Meta-Modell„, das besagt, dass aufgrund unserer physisch begrenzten Position auf der Erde, unsere Sinneswahrnehmung abhängig ist von zB unserer aktuellen Position. Wenn man den Erdball nie vom Weltraum aus gesehen hat, könnte man glauben, es handele sich um eine Scheibe. Diese eigenen Grenzen, so könnte man sagen, schützen vor Informationsüberflutung und helfen, auf für uns wahrnehmbare Strukturen zu fokussieren.

Das was damit fast automatisch passiert ist, dass unser Weltbild durch die Grenzen unserer Wahrnehmung geprägt wird: wir generalisieren anhand einiger Erfahrungen, wir filtern gewisse andere Faktoren aus (besonders wenn diese gegen die prägenden Erfahrungen streiten), oder passen sie dem Weltbild an, indem wir Sinneswahrnehmungen verzerren, bis sie unsere Vorstellung bestätigen. Für uns Menschen kann ja Wahrnehmung nie objektiv sein! Gleichzeitig kann durch diesen Automatismus Leiden und Krieg geschaffen und erhalten werden.

Wann wir Distanz brauchen

„The big picture“, das größere Bild, hilft uns aber, gewisse Dinge zu verstehen, wertzuschätzen, und das kann für einen selbst, wie auch für die menschliche Gesellschaft, sehr therapeutisch und heilend sein! Lass dieses kurze Video auf Dich wirken:

NLP lehrt uns auch, flexibler zu werden, unsere Position wechseln zu können, und zwar nicht nur durch rationale Logik, sondern verbunden mit den Sinnen und mit Gefühl – denn die sind es, die die tiefe Prägung erzeugen – genau wie es Carl Sagan in seinem kurzen Video gelingt, unsere innersten Gefühle von Liebe und Wertschätzung anzusprechen, und dadurch Gemeinschaftsgefühl hervorzurufen!
Wer META-Health kennt, weiss dass allein dieses Gefühl schon die Ausgangsbedingungen für Heilung und Regeneration optimiert.

Heartfelt NLP & Resourcing

Meine Form von NLP, nämlich das von Herzen, fokussiert nicht auf einzelne Techniken oder Formate, sondern zeigt Dir die Bausteine für natürliche Intervention – die eigenen Ressourcen zu nutzen und innerliche Erkenntnisse zu erleichtern. Du wirst diese Bausteine in allen erfolgreichen Methoden wiedererkennen!

Im folgenden Video erhälst Du eine Geschmacksprobe für Resourcing:


Ein Originalartikel vom Blog META-Evolution – jetzt bei PermaHealth